Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Stephan Kaluza traf Denis Scheck
Bei einer Zusammenkunft im Heine-haus waren Ängste das beherrschende Thema.
ALTSTADT Stephan Kaluza ist ein deutscher Künstler, der offenbar nicht müde wird. Er malt und fotografiert. Er schreibt auch Theaterstücke und Bücher. „Fragmente eines Ängstlichen“heißt eines seiner neusten Werke. Zu einem Gespräch mit dem Literaturkritiker Denis Scheck (unter anderem „Druckfrisch“in der ARD) lud ihn das Heine-literaturhaus in der Altstadt ein.
Kaluzas Roman, der sein Atelier in Lörick hat, handelt von Schuldbewältigung. Der Filmemacher Castner und der Anthropologe Pollock teilen nicht nur ihre Namensähnlichkeit mit dem aus der griechischen Mythologie bekannten Zwillingspaar Castor und Pollux, sondern auch das gleiche Schicksal einer irreparablen Schuld, deren Motive sich durch den gesamten Roman ziehen.
Pandemien spielen auch in diesem Buch eine Rolle. Dass große Menschenmassen durch Viren ausgelöscht werden, zeigt in Augen Kaluzas, dass es eine lange Tradition der Pandemien gibt. „Das ist keine Sache der Neuzeit, das ist ein ewiger Begleiter.“Corona sei an ihm vorbeigegangen. „Ich arbeite unheimlich viel künstlerisch im eigenen Kämmerchen. Ich habe nicht so viel mit Kommunikation.“
Seine Angst werde immer weniger, sagte der Künstler einmal an anderer Stelle. Wenn ich an meine Anfänge denke, dann war ich schon manchmal etwas ängstlich. Alles war noch ungewiss. Und auch heute mache ich mir noch manchmal Gedanken. Ich bin ja freier Künstler, da gibt es nie Sicherheit. Trotzdem würde ich nie ein ganz normaler Angestellter sein wollen. So eine gewisse Unsicherheit trainiert auch den Willen.“
Seit 2007 gibt es die Heine-haus-reihe „Kunst trifft Literatur“. Künstler wie Andreas Gursky, Axel Hütte oder Katharina Meyer traten schon auf.