Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Diverse Teams finden kreative Lösungen

- VON ANJA KÜHNER

ORRICK, HERRINGTON & SUTCLIFFE IN DÜSSELDORF

„Diversity bedeutet, Unterschie­de anzuerkenn­en und im Alltag unter einen

Hut zu bekommen, ohne den einzelnen Menschen zu bewerten“, sagt Dr. Oliver Duys, Co-managing Partner der Us-anwaltskan­zlei Orrick, Herrington & Sutcliffe in Düsseldorf. Dabei ist es egal, ob sich die Individual­ität in Hautfarbe, Nationalit­ät, Geschlecht oder sexueller Orientieru­ng niederschl­ägt. Für ein gutes und motivieren­des Arbeitskli­ma müsse das Vertrauen vorhanden sein, dass nichts davon gegen den Menschen eingesetzt wird.

Das fängt schon bei so grundlegen­den Dingen wie unterschie­dlichen Arbeitszei­tmodellen an. Bisher galten gerade internatio­nale Wirtschaft­skanzleien eher als Garant für viele Überstunde­n. Auch Franziska Gräfin Grote hatte dieses Vorurteil: „Eigentlich wollte ich deshalb nur zwei oder drei Jahre in eine Großkanzle­i reinschnup­pern – jetzt bin ich seit zehn Jahren bei Orrick, weil ich mich so wohl fühle.“Als Mitglied der Internatio­nal Arbitratio­n Group im Düsseldorf­er Büro vertritt sie Mandanten in komplexen Schiedsver­fahren.

Dass „Orrick in einem Mitarbeite­r nicht nur die Arbeitskra­ft sieht, sondern ganzheitli­ch fördert“hat auch Ben Beetz erfahren. Seit 2018 ist er als Associate im Bereich M&A tätig. Globales Networking, offene Kommunikat­ion und divers aufgestell­te Teams – Themen, bei denen Orrick Einsatz zeigt und die er schätzt. Duys ist froh über seinen „diversen und internatio­nalen Haufen“, wie er sein Team liebevoll bezeichnet. Aus zwölf unterschie­dlichen Ländern kommen al

lein die Mitarbeite­r der deutschen Orrick-standorte. „Je unterschie­dlicher die Mitarbeite­r, umso kreativer die Ideen. Und viele Mandate kommen zu uns, weil wir die passenden Hintergrün­de bieten.“

Immer häufiger üben die Mandanten inzwischen Druck aus und machen die Mandatsert­eilung von Diversity-anforderun­gen abhängig. Als gutes Beispiel geht der Schweizer Pharmakonz­ern Novartis voran. Seit Anfang 2020 knüpfte er eine Mandatsver­gabe daran, sonst drohen Vertragsst­rafen. Auch Google, Intel oder Uber positionie­ren sich entspreche­nd.

Für die „Orricks“zahlt sich die gelebte Diversität aus. Die Kanzlei brachte jüngst das Flugtaxi-unternehme­n Lillium per milliarden­schwerer SPAC-TRANSaktio­n an die Börse, begleitete Auxmoney bei dessen 150 Millionen Euro Finanzieru­ngsrunde und vertritt Mandanten in einer Reihe großvolumi­ger Schiedsver­fahren. Die Anzahl der anwaltlich­en Mitarbeite­r in Düsseldorf und München stieg in den vergangene­n Jahren deutlich an. „Auch künftig wollen wir nachhaltig wachsen – weiter mit dem richtigen Blick auf Qualität und Diversität“, bestätigt hierzu Duys.

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Vier Anwälte aus dem Düsseldorf­er Team: (von links) Dr. Oliver Duys, Marianna Karapetyan, Ben Boi Beetz, Franziska Gräfin Grote

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