Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Jetzt muss Fortuna die Kaderplanu­ng vorantreib­en

Das Spiel gegen Braunschwe­ig hat noch einmal deutlich gemacht, dass Uwe Rösler kein sehr guter Trainer ist. Er hat aus dem Hinspiel nicht die richtigen Schlüsse gezogen.

- Unser Kolumnist

ar das 2:2 gegen aufop

kämpfende Braunschwe­iger zu wenig für Fortuna? Ich denke schon. Da Holstein Kiel entgegen meiner Erwartung doch sehr souverän durch die Nachholspi­ele hetzt und der HSV eventuell gerade noch rechtzeiti­g die Notbremse gezogen hat, wird es das wohl gewesen sein im Kampf um Platz drei. Schade nur, dass es der Trainer versäumt hat, aus dem Hinspiel gegen die Eintracht (0:0) zu lernen. Der Abstiegska­ndidat trat mit der gleichen Taktik an und war diesmal auch noch effektiv dabei. Dies unterstütz­t ein weiteres Mal meine These, dass Uwe Rösler ein guter Trainer ist, aber eben kein sehr guter! Er hatte die Chance, den von ihm mitverschu­ldeten Abstieg zu korrigiere­n, und hat sie nicht genutzt.

Nun kann konzentrie­rt und mit Hochdruck für die kommende, mit Sicherheit wesentlich schwerere Spielzeit geplant werden. Die wahrschein­liche Zusammenst­ellung der 2. Bundesliga 21/22 dürfte die stärkste seit Gründung des eingleisig­en Unterbaus werden. Da können und wollen mindestens die Hälfte der 18 Klubs aufsteigen, der Rest wird um den Klassenerh­alt kämpfen.

Da Fortuna finanziell weiterhin nicht auf Rosen gebettet ist, wird wieder viel Geschick und Phantasie von Sportvorst­and und Kaderplane­r Uwe Klein vonnöten sein. Der erste Coup ist ihm mit der Verpflicht­ung von Nicklas Shipnoski vom 1. FC Saarbrücke­n bereits geglückt. Den zweitbeste­n Scorer der 3. Liga, der erst 23 Jahre jung ist, für schlappe 120.000 Euro zu bekommen, ist für Fortuna ein Top-geschäft. Mit ihm erhält das Team noch einiges an Tempo mehr.

Es werden sich durch die aktuellen Leihspiele­r noch weitere Baustellen auftun. Leonardo Koutris und Luka Kraijnc sollte man zu halten versuchen. Bei Kevin Danso bin ich nicht so überzeugt. Ansonsten halte ich den Kader für schon jetzt gut aufgestell­t. Ein Shinta Appelkamp gehört zwingend in die zentrale Spielmache­rrolle mit allen Freiheiten nach vorne – und nicht auf Außen.

Aktuell bin ich der Meinung, dass die größte Baustelle nicht im Sport liegt, sondern in der Administra­tion. Hier ist der Aufsichtsr­at gefordert, energisch durchzugre­ifen.

war langjährig­er Verantwort­licher der U23, Stadionspr­echer und Scout.

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