Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Politik beschließt Neubau auf dem früheren Brause-gelände
FRIEDRICHSTADT Bald könnte sich etwas tun auf dem Gelände an der Bilker Allee 233. Anderthalb Jahre nach dem umstrittenen Abriss der ehemaligen Tankstelle, die auch der Treffpunkt des Kulturvereinsmetzgerei Schnitzel mit seinem Vereinsheim Brause war, hat die zuständige Bezirksvertretung 3 jetzt dem Bauantrag zugestimmt. Damit ist der Weg frei für einen Neubau, der auch Raum für eine Kultureinrichtung bieten soll. Das haben die Lokalpolitiker im Gespräch mit dem Bauherrn durchgesetzt.
Dort, wo früher die Tankstelle an der Zimmermannstraße stand, soll ein fünfstöckiges Wohnhaus entstehen, mit ausgebautem Dachgeschoss und einer kulturellen Fläche im Erdgeschoss, wo in der umliegenden Bebauung teilweise Ladenlokale vorhanden sind.
Betreiben will der Investor, die Firma Project Immobilien, den rund 120 Quadratmeter großen Kulturraum aber nicht. Damit ist auch noch unklar, wer dort etwas auf die Beine stellen wird. Ein möglicher Betreiber wäre die Stadt oder ein privater Käufer. Verschiedene Formen der Nutzung sind denkbar, da über dem Raum jedoch Wohnungen liegen, gibt es gewissen Einschränkungen, so sind beispielsweise Veranstatlungen mit viel Lärm nicht möglich. Dass der Raum dauerhaft der kulturellen Nutzung vorbehalten bleibt, soll vertraglich festgelegt werden.
Mit dem einstimmigen Beschluss der Lokalpolitiker wird das Projekt Bilker Allee 233 nun seinen Gang nehmen. Im November 2019 hatte es viel Kritik am Vorgehen des Investors gegeben, nachdem die
Stadt Düsseldorf den Abriss des ehemaligen Tankstellengeländes gestoppt hatte. Project Immobilien hatte die Bagger anrollen lassen, obwohl noch ein Verfahren lief, ob die Bestandsgebäude unter Denkmalschutz gestellt werden können. Obwohl der Abriss aufgehalten wurde, war jedoch so viel zerstört, dass die Anlage als nicht mehr erhaltenswert eingestuft wurde.
Obwohl es von verschiedenen
Seiten scharfe Kritik gegeben hatte, stellte sich das Vorgehen nach juristischer Prüfung als gerechtfertigt heraus. Obwohl auf der Baustelle über Wochen nicht gearbeitet wurde, verzichtet der Investor auf Schadensersatz. Dass nun im Gebäude eine – im Vergleich zu Wohnraum wohl weniger lukrative – Kultureinrichtung entsteht, dürfte einige Freunde der alten Brause zumindest zum Teil besänftigen.