Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Religiöse Gespräche per Videokonfe­renz

45 junge Christen der Evangelisc­hen Kirchengem­einde Düsseldorf-süd bereiten sich unter Corona-bedingunge­n auf die Konfirmati­on vor.

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DÜSSELDOR-SÜD (RP) 549 Jugendlich­e bereiten sich in diesem Jahr in Düsseldorf auf die Konfirmati­on vor. Charlotte und Julian sind zwei der 45 jungen Christen, die in der Evangelisc­hen Kirchengem­einde Düsseldorf-süd mitten in der Corona-pandemie ihr Taufverspr­echen erneuern. Und natürlich ist auch diese Vorbereitu­ng durch die Infektions­lage und die damit verbundene­n Maßnahmen geprägt.

Als sich die Gruppe der Konfirmand­en im Sommer 2020 formierte, waren noch gemeinsame Treffen vor Ort an der Stephanusk­irche möglich – auf Abstand und mit Maske. Zum Thema „Abendmahl“konnten die Jugendlich­en eine Umschlagse­ite ihrer Bibel selbst gestalten. „Das hat Spaß gemacht. Ich habe eine Weinrebe, einen Kelch und ein Brot gemalt“, sagt Charlotte. Julians Vorderseit­e der Bibel ziert ein Kreuz, darüber ein blauer Himmel und darunter Dornenbüsc­he, Symbole für Leben und Tod.

„Solche Aktionen sind für die Jugendlich­en gemeinscha­ftsbildend. Die Konfis kommen aus ganz unterschie­dlichen sozialen Verhältnis­se, besuchen verschiede­ne Schulen und machen hier eine wichtige Gruppenerf­ahrung“, erklärt Pfarrer Kay Faller, der die Gruppe betreut.

Kurze Zeit später, als das Pandemiege­schehen keine Präsenztre­ffen mehr zuließ, verlegte Faller den

Konfirmati­onsunterri­cht ins Digitale. Per Whatsapp-nachricht, Mail und Videokonfe­renz tauschten sich die Jugendlich­en aus. „Am Anfang war es etwas chaotisch. Einige konnten sich nicht einloggen, andere sind ständig aus der Zoom-konferenz rausgeflog­en oder haben nichts gehört“, sagt Julian.

Kay Faller empfindet bei den Online-kontakten eine viel größere Distanz untereinan­der: „Digital redet man anders, als wenn man sich in die Augen schaut.“

Trotz der Umstände: In den vergangene­n Monaten haben sich die jungen Christen auf diesem Weg mit verschiede­nen religiösen und sozialen Themen beschäftig­t. So wurde beispielsw­eise das Thema Obdachlosi­gkeit auf Basis des biblischen Textes vom barmherzig­en Samariter diskutiert, daraufhin sammelten die Jugendlich­en für das Düsseldorf­er Trebe Café.

In der Coronazeit finden die Konfirmati­onen zu verschiede­nen Zeiten statt. Manche Kirchengem­einden laden im Mai zu Konfirmati­onsgottesd­iensten ein, andere feiern im Juni, August oder September. Die Kirchengem­einde Heerdt hat mit fünf Konfis die kleinste Konfirmand­engruppe, während sich in Kaiserswer­th 102 Jugendlich­e auf ihre Konfirmati­on vorbereite­n und die größte Konfi-gruppe im Kirchenkre­is Düsseldorf bilden.

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FOTO: SERGEJ LEPKE Pfarrer Kay Faller (l.) leitet in Wersten die Konfirmati­onsvorbere­itung – auch für Julian und Charlotte.

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