Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Kolumbus entdeckt die Kaiman-inseln
Auf seiner vierten Reise kam der Entdecker mehrfach vom
Kurs ab. Christoph Kolumbus war seit Mai 1502 ein weiteres Mal unterwegs, um den erhofften Seeweg nach Indien zu finden. Er hatte wieder die Unterstützung des spanischen Königspaares Ferdinand und Isabella gewinnen können, obwohl seine dritte Reise mit einem Skandal geendet hatte: Kolumbus und sein Bruder waren vom neuen Gouverneur der westindischen Inseln in Ketten nach Hause geschickt worden. Die neue Expedition war bescheiden ausgestattet: Kolumbus verfügte nur über vier Schiffe. Die Mission erkundete die Küsten von Honduras und Kolumbien, in Kap Honduras betrat Kolumbus erstmals amerikanisches Festland. Dann geriet die Flotte in widrige Winde und sie erblickten am 10. Mai 1503 eine bislang unentdeckte Inselgruppe. Wegen der zahlreichen dort lebenden Schildkröten nannte Kolumbus sie „Las Tortugas“. Später bekamen sie einen anderen Namen: Kaiman Inseln, nach den dort vorkommenden Krokodilen. Wenige Wochen später war es mit der Flotte vorbei, die Schiffe waren nicht mehr seetüchtig. Kolumbus und seine Männer strandeten auf Jamaika. Erst nach mehr als einem Jahr wurden sie von Hispaniola aus gerettet. Im Herbst 1504 kehrte Kolumbus heim. Er hatte bei seinen vier Expeditionen insgesamt neun Schiffe verloren. Bis zu einem Lebensende war er davon überzeugt, einen Teil des Seewegs nach Indien gefunden zu haben. Dass er stattdessen einen neuen Kontinent gefunden hatte, glaubte er nicht. Am Ende seines Lebens bekam er nur noch wenig Anerkennung. Seine Misserfolge hatten seinen Ruf ruiniert – obwohl er bis heute einer der berühmtesten Männer seiner Zeit ist.