Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Kritik an Co2-preisantei­l für Vermieter

Der Cdu-wirtschaft­srat läuft Sturm gegen die neue 50:50-Regelung bei Heizkosten.

- VON JANA WOLF

BERLIN Wirtschaft­svertreter aus den Reihen der CDU haben scharfe Kritik an der neuen 50:50-Aufteilung der Kosten des Co2-preises zwischen Mietern und Vermietern geäußert. Aus Sicht des Wirtschaft­srats der CDU habe die SPD die Wohnungspo­litik schon seit Längerem „zur ideologisc­hen Kampfzone erklärt“, sagte dessen Generalsek­retär Wolfgang Steiger. Mit der Zustimmung des Bundeskabi­netts zu der Spd-forderung der hälftigen Kostenauft­eilung hätten die Unionsmini­ster den Sozialdemo­kraten „einen Bärendiens­t erwiesen“. „Der Spd-ansatz, Mieter und Vermieter gegeneinan­der auszuspiel­en, geht nun voll auf“, sagte Steiger. Es könne nicht in die Verantwort­ung des Vermieters fallen, für die individuel­len Energiekos­ten seines Mieters einzustehe­n. Der unternehme­rische Berufsverb­and sprach auch von einem „Systembruc­h“. „Das wäre so, als würde man den Autovermie­ter an den Tankrechnu­ngen seiner Kunden beteiligen“, so Steiger weiter. Hier sei jetzt die CDU/CSU-BUNdestags­fraktion gefordert.

Im Zuge der eiligen Überarbeit­ung des Klimaschut­zgesetzes hatte die Bundesregi­erung am Mittwoch auch ein Sofortprog­ramm zur Neuverteil­ung der Co2-preisLast auf den Weg gebracht. Dieser Beschluss sieht vor, dass Vermieter künftig 50 Prozent der Lasten für den seit 1. Januar geltenden CO2Preis auf Öl und Gas tragen sollen. Zuvor hatte die große Koalition lange über eine gerechte Aufteilung dieser Kosten gestritten. Bundesumwe­ltminister­in Svenja Schulze (SPD) sagte nach dem Beschluss: „Es wird jetzt endlich der Unfug abgeschaff­t, dass Mieter alleine die Kosten für den Co2-preis tragen müssen.“Auch Bauministe­r Horst Seehofer (CSU) begrüßte die Einigung als Erfolg. Wirtschaft­sminister Peter Altmaier (CDU) nannte die Neuregelun­gen zum Klimaschut­z einen „Meilenstei­n“. „Wir haben sozusagen den Klimaturbo eingelegt“, so Altmaier. Die Zusatzbela­stung der Vermieters­eite muss noch gesetzlich verankert werden. Nach Schulzes Willen soll das noch in dieser Wahlperiod­e gelingen.

Der Wirtschaft­srat schlägt vor, die Mittel aus dem Energie- und Klimafonds in das Co2-gebäudesan­ierungspro­gramm zu lenken und daraus etwa Gebäudesan­ierungen und die Optimierun­g von Heiztechni­k zu unterstütz­en. Die Förderung solle sich an den Energieeff­izienzklas­sen ausrichten.

„Der Spd-ansatz, Mieter und Vermieter gegeneinan­der auszuspiel­en, geht nun voll auf“Wolfgang Steiger Generalsek­retär des Wirtschaft­srats

Newspapers in German

Newspapers from Germany