Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Mittelmeer­länder öffnen für Urlauber

Je mehr die Corona-pandemie an Wucht verliert, desto mehr Staaten fahren langsam den Tourismus hoch. Wir erklären, welche Regeln für Urlauber aus Deutschlan­d bei der Anreise und bei der Rückkehr gelten.

- VON REINHARD KOWALEWSKY

DÜSSELDORF Viele Monate lang schienen Auslandsre­isen sehr schwierig, jetzt ändert sich das Bild: An diesem Samstag hebt Italien die Quarantäne­pflicht für Einreisend­e auf. Ein Urlaub in der Toskana, an der Riviera oder in Südtirol wird damit wieder möglich. Griechenla­nd startet diesen Samstag die Tourismuss­aison. „Ich möchte, dass jeder kommen kann, der möchte“, sagt der griechisch­e Tourismusm­inister Harry Theoharis. Ein Corona-test wird bei Einreise zwar weiter verlangt, aber keine Quarantäne. Und es wird versucht, Mitarbeite­r der Hotels auf den Inseln bevorzugt zu immunisier­en.

Auch Deutschlan­ds Außenminis­ter Heiko Maas zeigt sich angesichts der Entwicklun­g hoffnungsf­roh: Er sei „sehr, sehr optimistis­ch“, dass deutsche Bürger im Sommer wieder normal Urlaub machen können. Die neuen Ferienchan­cen werde es auch für Nichtgeimp­fte geben. Wir erklären die wichtigste­n Trends.

Freie Zonen Die Zahl der Regionen nimmt zu, die aus deutscher Sicht als risikofrei eingestuft sind: Dazu zählen die Balearen inklusive Mallorca, die Regionen Valencia und Murcia in Spanien, Malta, die Algarve in Portugal; ab Sonntag auch die Kanarische­n Inseln. Hier ist die Rückkehr dann ohne Quarantäne möglich. Nicht geimpfte Flugpassag­iere müssen sich aber vor Abflug testen lassen.

Rückkehrer­leichterun­g Die wichtigste Verbesseru­ng für deutsche Urlauber ist, dass die Bundesregi­erung am Donnerstag die generelle Quarantäne­pflicht bei der Rückkehr aus Ländern aufhob, die als einfaches Risikogebi­et eingestuft sind. Dazu gehören 102 Länder, darunter 18 der 27 Eu-mitgliedst­aaten wie Spanien, Griechenla­nd, Italien, Österreich, aber auch die Schweiz. In all diesen Staaten, deren Zahl weiter wachsen wird, entfällt die Quarantäne­pflicht für Geimpfte und Genesene, ansonsten kann ein Corona-test die Quarantäne ersetzen, der aber bei Flugreisen­den sowieso genommen wird. Deutschlan­d akzeptiert Pcr-tests, die nicht länger als 72 Stunden zurücklieg­en, aber auch Antigentes­ts, die nicht älter als 48 Stunden sind. Alle Rückkehrer müssen eine digitale Einreisean­meldung ausfüllen.

Freitesten 44 Länder sind noch als Hochinzide­nzgebiete eingestuft, weil es in den letzten sieben Tagen mehr als 200 Neuinfekti­onen pro 100.000 Einwohner gab. Wichtige Urlaubslän­der wie die Niederland­e, Türkei, Frankreich, Kroatien, Slowenien, Zypern, Ägypten, Tunesien und die Malediven gehören dazu. Hier gilt zwar grundsätzl­ich eine Quarantäne­pflicht von zehn Tagen, diese kann aber nach fünf Tagen mit einem negativen Test beendet werden. Tagestouri­sten aus Deutschlan­d in die Niederland­e müssen nach Rückkehr einen Test machen, aber nicht in Quarantäne.

Österreich Mit dem Abflachen der Corona-welle öffnen immer mehr Länder ihre Pforten. Österreich startet zum Pfingstwoc­henende Gastronomi­e und Hotels. Touristen aus Deutschlan­d dürfen dann ohne Quarantäne einreisen, allerdings wird dann ein negativer Test oder eine Bestätigun­g über eine Impfung oder Genesung erwartet.

Spanien Das beliebtest­e Ferienland der Deutschen hat vor einer Woche das Ende des Notstandes verkündet. Für die Einreise ist ein negativer PCR-TEST vorgeschri­eben, man muss sich digital beim Spain Travel Health Portal anmelden, die nächtliche Ausgangssp­erre gilt auf Mallorca vorerst weiter. Spanien hofft, dieses Jahr mit 45 Millionen Touristen immerhin halb so viele Gäste empfangen zu können wie 2019.

Griechenla­nd Bei der Einreise ist eine Impfung oder ein maximal 72 Stunden alter PCR-TEST nötig. Am Freitag flog ein vollbesetz­ter Tui-jet von Düsseldorf nach Kreta.

Türkei Das Land gilt als Wackelkand­idat bei der Öffnung. Dort hofft man, dass Deutschlan­d die Ferienregi­onen als weniger belastet einstuft als den Rest des Landes wie bereits im Sommer 2020.

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FOTO: CECILIA FABIANO/DPA Ein Hotelmitar­beiter im italienisc­hen Portofino stellt Liegestühl­e auf.

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