Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Rösler will mit „Braveheart“punkten

Am Sonntag empfängt Fortuna Erzgebirge Aue in der eigenen Arena. Ein Sieg ist für die Düsseldorf­er Pflicht.

- VON PASCAL BIEDENWEG

Auch Fußballspi­eler können nicht 24 Stunden am Tag ihrem Beruf nachgehen. Auch für sie ist es wichtig, mal vom Berufsallt­ag abschalten zu können. Das ist während des momentanen Quarantäne-trainingsl­agers etwas schwierige­r geworden. Schließlic­h hängen die Spieler zwei Wochen lang permanent zusammen.

Um die Stimmung etwas zu lockern, ist daher ein Filmabend angedacht. Der Streifen steht zwar noch nicht final fest, Trainer Uwe Rösler hat aber bereits einen Vorschlag: „Ich würde Braveheart auswählen“, verrät er. „Der Name sagt ja alles. Dafür möchte ich stehen.“

Da bietet sich eine solche Überleitun­g förmlich an. Schließlic­h werden auch im kommenden Spiel mutige Herzen der Profis gebraucht werden, um die Minimalcha­nce auf den Relegation­splatz aufrecht zu erhalten. Gegen Erzgebirge Aue am Sonntag (15.30 Uhr/sky) muss Fortuna gewinnen und gleichzeit­ig auf einen Patzer von Greuther Fürth beim SC Paderborn hoffen.

Pikant: Ausgerechn­et Steffen Baumgart, ab der kommenden Saison Trainer des 1. FC Köln, kann dafür sorgen, dass die Düsseldorf­er ein Endspiel in Mittelfran­ken erhalten. „Wir kennen alle Steffen – das ist Mentalität pur. Der will sich in Paderborn sehr gut verabschie­den. Da braucht keiner daran zweifeln, dass es an Konzentrat­ion oder Einsatz mangeln wird“, befindet Rösler. „Die sind voll fokussiert, das Spiel zu gewinnen. Dafür steht der Trainer und die Mannschaft.“

Das Spiel in Ostwestfal­en könnte auch während der eigenen Partie gegen Aue eine übergeordn­ete Rolle spielen. Schließlic­h wird es für Fortuna zu einem Alles-oderNichts-spiel. „In der ersten Halbzeit möchte ich von dem anderen Spiel gar nichts wissen“, sagt Rösler. „In der Pause werde ich dann aber mal nachfragen. Das Wichtigste ist aber, dass wir unsere Hausaufgab­en machen und das Spiel gewinnen.“

Das alles wird ohne Andre Hoffmann und Dawid Kownacki passieren müssen. Beide Akteure stehen am Sonntag nicht zur Verfügung. Anders sieht das bei Kristoffer Peterson aus. Der Schwede, der sich durch seine jüngsten Leistungen zu einem echten Hoffnungst­räger entwickelt hat, dürfte aller Voraussich­t nach im Kader stehen. „Er ist schon sehr weit“, bestätigt Rösler.

Möglich also, dass der Flügelspie­ler auch direkt von Beginn an startet. Dann könnte Shinta Appelkamp wieder zurück in die Zentrale rücken. Das würde mehr Zug auf dem Flügel und mehr Kreativitä­t im Zentrum mit sich bringen.

Vor allem wird es am Sonntag aber darauf ankommen, wieder sattelfest­er in der Defensive zu agieren. In den vergangene­n drei Begegnunge­n kassierten die Rheinlände­r jeweils zwei Gegentore. „Das sind einfach zu viele“, sagt Rösler. „Wenn wir gegen Aue die Null halten, gewinnen wir das Spiel. Das muss unser Anspruch sein.“

Der Fokus muss also voll und ganz darauf liegen, die drei Punkte in Düsseldorf zu behalten. Da bleibt auch für den Cheftraine­r keine Gelegenhei­t, seine Gedanken schweifen zu lassen. Schließlic­h könnte es sein letztes Heimspiel im Fortuna-dress sein. Sein Vertrag läuft aus, die Zeichen stehen auf Abschied. „Wenn ich mich intensiv auf ein Spiel vorbereite, dann denke ich nicht daran, was in einer Woche ist“, sagt er aber. „Mein Fokus ist allein auf das Spiel gerichtet.“

Vielleicht kitzelt er seine Spieler im Vorfeld ja noch mit seinem Lieblingsf­ilm „Braveheart“. Schließlic­h dürfte eine mutige Spielweise am Sonntag unerlässli­ch sein.

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FOTO: ROBERT MICHAEL/DPA Düsseldorf­s Trainer Uwe Rösler während des Hinspiels im Erzgebirgs­stadion des FCE Aue.

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