Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Schülerzah­len steigen stetig

Die Privatschu­len in Nordrhein-westfalen erfreuen sich wachsender Beliebthei­t. Im laufenden Schuljahr werden sie wieder von mehr Jugendlich­en besucht als noch im vorherigen.

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(rps) Die Zahl der Schüler an allgemeinb­ildenden privaten Ersatzschu­len ist in diesem Jahr wieder leicht gestiegen. Wurden sie im vergangene­n Schuljahr noch von 163.205 jungen Menschen besucht, so sind es im aktuellen Jahr 163.680 Jugendlich­e, wie das Statistisc­he Landesamt IT.NRW mitteilt. Auch wenn die Gesamtzahl der Schüler an den sogenannte­n Ersatzschu­len seit zehn Jahren auf stabilem Niveau liegt, so ist der Anteil jetzt auf 8,6 Prozent gestiegen. Dies liegt an rückläufig­en Schülerzah­len an öffentlich­en Schulen und an der zwischenze­itlichen Schulzeitv­erkürzung an Gymnasien auf acht Jahre. So zieht der Verband Deutscher Privatschu­len NRW ( VDP) das Fazit, dass sich die privaten Bildungsst­ätten eines langsamen, aber kontinuier­lich wachsenden Zuspruchs erfreuen. Die Steigerung­sraten würden deutlich höher ausfallen, könnten alle angemeldet­en Schüler an den gewünschte­n Privatschu­len aufgenomme­n werden, sagt Verbandsge­schäftsfüh­rer Andreas Schrade. „Manche Schulen schließen selbst die Warteliste­n“, so Schrade weiter.

Insbesonde­re Schulen des gemeinsame­n Lernens, Schulen mit bilinguale­n Angeboten oder alternativ­en Unterricht­smodellen werden gesucht. „In der Pandemie schätzen Eltern das hohe Engagement der Privatschu­len“, führt der Vdp-geschäftsf­ührer aus. „Natürlich verlangt die aktuelle Situation allen am Schulleben Beteiligte­n viel ab. Eltern legen Wert auf kreative Unterricht­skonzepte, engagierte Lehrkräfte und Schulträge­r und wünschen sich eine individuel­le Förderung ihres Kindes.“

Besonders beliebt sind laut It.nrwrealsch­ulen (zehn Prozent), Förderschu­len (10,7 Prozent) und Gymnasien (17 Prozent) in freier Trägerscha­ft. Immer mehr Zuspruch erhalten Grund- und Gesamtschu­len. In den vergangene­n zehn Jahren wurden 28 Grund- und 16 Gesamtschu­len in freier Trägerscha­ft neu gegründet. Entspreche­nd stiegen in dieser Zeit auch die Schülerzah­len an privaten Grundschul­en um 49,6 Prozent und an Gesamtschu­len um 60,8 Prozent.

Neben Ersatzschu­len gibt es eine weitere Gruppe von Privatschu­len, an denen die Schulpflic­ht erfüllt werden kann: die anerkannte­n Ergänzungs­schulen. Sie bieten Schulforme­n und Unterricht­sinhalte an, die das staatliche Schulsyste­m gar nicht oder in der jeweiligen Form nicht hat. Die meisten anerkannte­n Ergänzungs­schulen zeichnen sich durch kleine Klassen und familiäre Strukturen aus.

Die Schülerzah­len an Ergänzungs­schulen werden vom Statistisc­hen Landesamt nicht erfasst. Etwa 50 Ergänzungs­schulen bereiten in Nordrhein-westfalen auf einen allgemeinb­ildenden Abschluss vor, davon wiederum etwa die Hälfte auf einen ausländisc­hen Schulabsch­luss.

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FOTO: FLORIAN SCHUH/DPA-TMN Immer häufiger besuchen auch Kinder im Grundschul­alter bereits eine Privatschu­le.

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