Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Flutwelle in der Höllentalklamm
Mehrere Menschen, die von den Wassermassen mitgerissen wurden, konnten gerettet werden. Doch es gibt noch Vermisste.
GRAINAU (dpa) Eine Flutwelle hat in der Höllentalklamm am Fuß der Zugspitze mehrere Menschen mitgerissen. Derzeit laufe ein Rettungseinsatz der Bergwacht, die Menschen aus dem Wasser berge, teilte die Polizei am frühen Montagabend mit. Acht Menschen konnten bei einem Großeinsazt aus dem Wasser gerettet werden, sagte Polizeisprecher Stefan Sonntag. Zwei Menschen galten am Abend allerdings noch als vermisst.
Starker Regen hatte am Montagnachmittag in der Höllentalklamm im Zugspitz-massiv bei Grainau im Landkreis Garmisch-partenkirchen die Flutwelle ausgelöst.
Augenzeugen hätten berichtet, dass Menschen ins Wasser geraten sein könnten, sagte Polizeisprecher Sonntag. Offensichtlich sei eine Brücke von den Fluten weggerissen worden. Auf dieser Brücke sollen sich den Beobachtern zufolge Wanderer befunden haben.
Bei der Polizeiinspektion Garmisch-partenkirchen würden nun die Maßnahmen koordiniert. Neben etlichen Streifenfahrzeugen aus der Region sei auch ein Polizeihubschrauber angefordert worden. Rund 100 Helfer seien im Einsatz, hieß es. Darunter seien auch speziell ausgebildete Canyon-retter der Bergwacht.
Bereits vor einem Jahr hatten schwere Unwetter den Weg durch die Höllentalklamm unpassierbar gemacht. Gut 60 Bergwanderer saßen deshalb auf der Höllentalangerhütte fest und wurden schließlich mit Hubschraubern ausgeflogen.
Die spektakuläre Landschaft der Höllentalklamm bei Garmisch-partenkirchen mit mehreren Wasserfällen und steilen Felswänden zieht alljährlich Zehntausende Touristen an. Die Klamm war in den Jahren von 1902 bis 1905 erschlossen worden. Damals boomte der Alpentourismus.