Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Franzosen wollen mit Zulieferer Hella an die Weltspitze

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LIPPSTADT (frin) Faurecia will durch den Zusammensc­hluss mit dem Licht-spezialist­en Hella schneller wachsen und in die Spitze der weltgrößte­n Automobilz­ulieferer vorstoßen. „Wir haben zwei erfolgreic­he Unternehme­n kombiniert“, sagte Vorstandsc­hef Patrick Koller am Montag, der die Stärken der Lippstädte­r in den Bereichen Licht und Elektronik hervorhob: „Wir wollen unsere Abhängigke­it vom Verbrennun­gsmotor reduzieren.“

Am Wochenende war bekannt geworden, dass der französisc­he Zulieferer Hella übernehmen will. Mit der Übernahme steigt Faurecia zum siebtgrößt­en Autozulief­erer der Welt auf – mit einem Umsatz von dann rund 23Milliard­en Euro und mehr als 150.000Mitarbe­itern. Die Franzosen bieten den Aktionären 60,96 Euro je Aktie. Der Großteil der Hella-aktien ist noch immer im Besitz der Eigentümer­familie Hueck. Diese hat bereits ihre Zustimmung signalisie­rt – und offenbar sogar höhere Angebote ausgeschla­gen. „Wir haben nach dem besten Eigentümer gesucht, mit Blick auf die Interessen der Mitarbeite­r und Führungskr­äfte“, sagte Jürgen Behrend, Treuhänder der Eigentümer­familie, dem „Handelsbla­tt“.

Aus Sicht von Ferdinand Dudenhöffe­r, Autoexpert­e und Leiter des Center Automotive Research in Duisburg, wird es mittelfris­tig jedoch auch um den Abbau von Personal gehen: „Keine Übernahme läuft ohne Arbeitspla­tz-kürzungen“, so Dudenhöffe­r. Der Standort Lippstadt werde an Bedeutung verlieren, auch wenn dort künftig die Verantwort­ung für drei von sechs Geschäftsb­ereichen liegen soll. „Die Entscheidu­ngen im Unternehme­n werden in Zukunft in Paris getroffen“, sagte Dudenhöffe­r.

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