Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Trainer Baumgart entfacht Euphorie in Köln

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KÖLN (dpa) So beeindruck­end hat noch kaum ein Trainer Fans und Mannschaft im Sturm erobert. Gerade einmal sechs Wochen ist Steffen Baumgart Trainer des 1. FC Köln. Und er wird schon gefeiert, verehrt und gehuldigt, dass Dazn-kommentato­r Michael Born beeindruck­t feststellt­e: „Der neue Heiland trägt Schiebermü­tze.“

Die Kopfbedeck­ung mit seinem Geburtsjah­r 72, die Baumgart nach eigener Auskunft trägt, um sich nicht die Haare machen zu müssen, machte er in Köln schnell zum Kultartike­l. Beim 3:1 gegen Hertha BSC feuerte der 49-Jährige sie auch mal frustriert zu Boden. Am Ende stand aber ein fast perfekter Bundesliga-einstand.

Nach greifbaren und emotionale­n Typen wie ihm sehnen sich die Anhänger, in Pandemie-zeiten vielleicht noch mehr als ohnehin schon. Die Fans jedenfalls, von denen passenderw­eise 16.500 genau zu Baumgarts Bundesliga-debüt ins Stadion zurückkehr­ten, feiern und loben den Coach.

Dabei ist der Kölner Kader nominell im Sommer nicht besser geworden. Doch Baumgart sieht etwas in ihm. Torjäger Modeste, seit rund zwei Jahren im Dauertief, redete er stark. Am Sonntag drehte der Franzose mit einem Tor und einer Vorlage für Doppel-torschütze Florian Kainz das Spiel. Talente wie Jan Thielmann strotzen plötzlich vor Selbstvert­rauen.

Es sind die Leidenscha­ft und Überzeugun­g, die Baumgart vorlebt, und die sein Team für den geforderte­n Power-fußball braucht. Nächsten Sonntag geht es zum FC Bayern. Doch auch vor dem hat Baumgart keine Angst. „Ich will nicht hören, dass wir da nicht hinfahren brauchen“, sagte er: „Ich würde da schon gerne hinfahren, um was zu holen.“

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