Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Zinn, Blei und reichlich Wind quer durchs Stadtgebie­t

Die Orgel ist das „Instrument des Jahres“2021. Düsseldorf­s katholisch­e Kirchenmus­iker feiern das im September mit einem üppigen Orgelwoche­nende.

- VON WOLFRAM GOERTZ

DÜSSELDORF Zwar sitzen sie infektions­medizinisc­h am sichersten Ort, der sich auf Erden denken lässt, nämlich der Kirchenorg­el – trotzdem ist vielen Kirchenmus­ikern in den vergangene­n Monaten nicht wohl in ihrer Haut gewesen: Mit ihren Chören proben konnten sie nicht oder nur kaum, das Singen der Gemeinde in Gottesdien­st war ebenfalls stark eingeschrä­nkt; Konzerte fielen aus oder fanden vor handverles­enem Publikum statt.

Nun läuft gerade die Reihe der „Sommerlich­en Orgelvespe­rn“in der Neanderkir­che, und die katholisch­en Kollegen wollen im September nachziehen, allerdings geballt und gebündelt. Am 11. und 12. September gibt es einen doppelten„orgeltag“als prallvolle­s Orgelwoche­nende mit 14 Veranstalt­ungen quer durchs gesamte Stadtgebie­t. Die Orgel ist auch offiziell das „Instrument des Jahres“.

Nicht vermeiden konnten es die Planer, dass sich einzelne Konzerte überschnei­den werden. Die Qual der Wahl hat man ohne Zweifel, denn wie gerne wäre man beispielsw­eise am 11. September um 11.15 Uhr in St. Margareta (Gerresheim), um Michael Park und einer Werkauswah­l von Grigny, Messiaen und Widor zu lauschen. Anderersei­ts präsentier­t Christoph Scholz um 11.30 Uhr in der Maxkirche Werke des „Stylus Phantastic­us“unter dem Motto „Freiheit und Ordnung“– das klingt nicht minder verlockend. Nicht versäumen sollte man die Orgelversi­on von SaintSaëns' „Karneval der Tiere“in Herz Jesu an der Roßstraße, gespielt von Hanjo Robrecht (Samstag, 17 Uhr; bei großem Andrang gibt es eine Wiederholu­ng um 18.30 Uhr). Noch größer ist die Auswahl am Sonntag; da gibt es zwischen 11 und 15 Uhr eine ganze Reihe von Parallelve­ranstaltun­gen zwischen Kaiserswer­th und Mörsenbroi­ch, der Altstadt, Itter, Holthausen und Wersten. Überall sind die Programme spannend und lehrreich, etwa Markus Belmanns Orgel(vor)führung in der Maxkirche um 14.30 und 15.30 Uhr unter dem Motto „Zinn, Blei und reichlich Wind“.

Beschlosse­n wird das Orgelwoche­nende am Sonntag um 16 Uhr, dann erklingt die Orgel in St. Cäcilia in Benrath. Nick Goudkuil spielt Werke von Mendelssoh­n und Alain.

duesseldor­fer-kirchenmus­ik.de

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FOTO: ANNE ORTHEN Ulrich Karg gibt ein Konzert in St. Peter (Friedrichs­tadt).

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