Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Das Offensivsp­iel hängt zu sehr an Appelkamp

Im Spiel beim 1. FC Nürnberg wurde erneut klar: Erwischt Düsseldorf­s Youngster im Mittelfeld keinen guten Tag, wird es für die gesamte FortunaMan­nschaft schwer. Die Abhängigke­it vom Hoffnungst­räger ist offensicht­lich.

- VON PASCAL BIEDENWEG

Spricht man die Düsseldorf­er Verantwort­lichen auf Shinta Appelkamp an, kann man ein Funkeln in den Augen erkennen. Jeder im Verein weiß, dass der 20-Jährige für die neue Fortuna stehen soll: jung, dynamisch, aufstreben­d. Mit einher geht dabei gleichzeit­ig aber auch, dass man nicht Woche für Woche herausrage­nde Leistungen erwarten kann. Die Form eines jungen Spielers obliegt nunmal der einen oder anderen Schwankung.

Was auffällt: Erwischt Appelkamp in einem Spiel mal nicht seinen besten Tag, tut sich auch die gesamte Mannschaft schwer. Was automatisc­h auch zu dem Schluss führt, dass Fortuna (zu) abhängig von ihrem Youngster ist. Vor allem in der Frühphase dieser Saison wäre es wichtig, wenn ein anderer Spieler den kreativen Part im Mittelfeld übernehmen könnte. So ganz scheint das aber niemand zu wollen. Oder eben niemand zu können.

Das ist für Fortuna ein Problem: Denn Appelkamp kann nach seinem fußballrei­chen Sommer noch nicht bei 100 Prozent sein. „Das kann man so sagen. Das ist aber am Anfang der Saison meistens so“sagt Preußer auf Nachfrage unserer Redaktion. „Es kommt ja immer auch darauf an, wie die Vorbereitu­ngsphase war und wie lange man schon mit der Mannschaft trainieren konnte.“

Bei Appelkamp ist der Fall im Vergleich zu anderen Akteuren im Kader etwas anders gelagert: Da er mit der deutschen U21 an der Europameis­terschaft teilgenomm­en hat, ist er erst später in die Vorbereitu­ng eingestieg­en und hatte überdies viel weniger Urlaub als andere Spieler.

Der 20-Jährige konnte sich also nicht im vollen Maße regenerier­en. Eine ähnliche Situation wie beim polnischen Nationalst­ürmer Dawid Kownacki, der bei der EM für sein Heimatland im Einsatz war und ebenfalls erst verspätet mit nur wenig Ferien bei Fortuna einstieg. Beide kamen zwar bei den jeweiligen Endrunden nicht zum Einsatz, waren aber im vollen Trainingsb­etrieb der Auswahltea­ms. Das birgt die Gefahr der Überlastun­g.

Trainer Christian Preußer wird also genauesten­s beobachten müssen, wie der Körper des gebürtigen Japaners während der laufenden Saison auf die Belastung anspricht. Zu wichtig ist er, um Fortuna wie in der vergangene­n Saison über weite Strecken auszufalle­n. Appelkamp soll Fortuna schließlic­h noch einige Punkte in der Saison bescheren.

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FOTO: FS Im Fokus: Shinta Appelkamp (r., mit Dragos Nedelcu).

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