Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Dank für Kultur in der Pandemie
Der Verein Anna Maria Luisa de Medici verlieh die „Nadel der Medici“an Christine Brinkmann, Programmplanerin im Kulturzentrum Zakk, und Musikerin und Schauspielerin Noémi Schröder.
DÜSSELDORF Rund 40 geladene Gäste aus Kunst, Kultur, Politik und Wirtschaft, darunter Bürgermeister Josef Hinkel, Kulturdezernent Hans-georg Lohe, Immobilienmakler Wulff Aengevelt, der einen Vortrag über die Beziehungen zwischen Wirtschaft und Kultur aus Unternehmersicht hielt, sowie der Direktor des Goethe-museums, Christof Wingertszahn, trafen sich am Donnerstagabend im Goethe-museum zur Corona-sonderpreisverleihung des Kunst- und Kulturvereins Anna Maria Luisa de Medici. Die humorvolle Moderation hatte wie schon in den Vorjahren der Juryvorsitzende und Geschäftsführer der IHK Köln, Ulrich S. Soénius, übernommen.
In diesem Jahr wurden mit der „Nadel der Medici“, die wie immer Goldschmied-künstler Georg Hornemann gestiftet hat, Kulturschaffende ausgezeichnet, die sich während der Coronakrise in besonderer Weise engagiert haben. Dem Verein war es – neben der normalerweise jährlich stattfindenden Verleihung seines Wirtschaftspreises – in Coronazeiten wichtig, den Blick auf die Not der Kulturschaffenden zu richten.
„In den vergangenen 18 Monaten wurde uns vor Augen geführt, dass Kunst und Kultur wichtige und unverzichtbare Bestandteile für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft sind“, so Vorstandsvorsitzender Arnd Petmecky in seiner Begrüßung. Deshalb seien von der Jury Projekte aus allen Bereichen der Kultur, also Kunst, Musik, Literatur, Tanz und Schauspiel, berücksichtigt worden.
So erhielt in der Kategorie „Kulturengagement in Zeiten von Corona“Noémi Schröder den Preis für ihre Initiative „Künstler für Künstler“. Die Musikerin und Schauspielerin, so der Kunsthistoriker Raimund Stecker in seiner Laudatio, kümmerte sich um andere Künstler, ermöglichte ihnen Auftritte und organisierte zahlreiche Veranstaltungen, um sie in der Krise zu unterstützen. „Ich habe einfach versucht, das Beste aus der Situation zu machen und kreativ zu sein. Die Auszeichnung ist eine große Ehre für mich und ein Zeichen, dass ich nach 20 Jahren hier in Düsseldorf wirklich angekommen bin“, erklärte Noémi Schröder.
In der Kategorie „Kunst und Kultur im öffentlichen Diskurs in Zeiten von Corona“ging die Auszeichnung an Christine Brinkmann für ihre Initiative „Literando – der literarische Lieferdienst“, die Laudatio hielt der Düsseldorfer Kurator und Kunstvermittler Martin Leyer-pritzkow. Interessierte Düsseldorfer konnten sich während des Lockdowns bei der Programmplanerin des Kulturzentrums Zakk für eine Lesung auf ihrem Balkon bewerben. Damit ermöglichte Christine Brinkmann Künstlern öffentliche Auftritte auf den Balkonen der Gastgeber, zudem konnten zahlreiche Nachbarn auf den umliegenden Balkonen an den Lesungen teilnehmen. „Ich hatte mit dieser Auszeichnung überhaupt nicht gerechnet und war total überrascht, als ich den Anruf mit der Mitteilung erhielt“, erinnert sich Brinkmann. Sie freue sich sehr über diese Anerkennung ihrer Arbeit in Pandemiezeiten.
Auch Bürgermeister Josef Hinkel lobte in seinem Grußwort das große Engagement der beiden Frauen. „Ich bin sehr gern heute hierher gekommen, und es ist mir eine große Freude, mit der diesjährigen Corona-sonderpreisverleihung zwei Künstlerinnen auszuzeichnen, die sich in besonderem Maße für Kunst und Kultur während der Coronapandemie eingesetzt haben. Christine Brinkmann und Noémi Schröder haben gezeigt, wie wichtig es ist, auch in Krisenzeiten den Blick nach vorne zu richten und Kunst und Kultur zu leben“, so Hinkel.