Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Deichwächter kämpfen weiter gegen Müll
Die Zahl der Mülltonnen wurde erhöht. Doch nicht alle Besucher nutzen sie. Naturschützer fordern mehr Strafen.
OBERKASSEL Es geschieht völlig automatisch. Wenn Johanna Baumgartner-knoefel mit ihrem Hund Gandhi an den Rheinwiesen spazieren geht, bückt sie sich ständig und hebt Müll auf. Mal ist es ein einzelner Kaffeebecher, mal eine ganze Tüte voller Unrat. „Das ist schon gar keine bewusste Handlung mehr, sondern geschieht, ohne dass ich noch darüber nachdenke“, sagt Baumgartner-knoefel.
Das bedeutet aber nicht, dass sie sich mit dem vielen Müll abgefunden hat. Ganz im Gegenteil. Die Oberkasslerin bildet seit 2018 gemeinsam mit Johann Brück den Vorstand des Vereins Deichwächter. Dieser hat sich Schutz und Erhalt des Rheinvorlands auf die Fahnen geschrieben und richtet sein besonderes Augenmerk auf die linksrheinischen Uferzonen. Der Verein bemüht sich unter anderem darum, bauliche Eingriffe, wie etwa durch einen Tunnel oder eine Brücke für die U81, zu verhindern; Demonstrationen sollen künftig nicht mehr auf den Wiesen beendet werden, und die Deichwächter möchten für Sauberkeit im Landschaftsschutzgebiet sorgen.
„Leider ist vielen Menschen nicht bewusst, dass es sich hier um ein Landschaftsschutzgebiet handelt“, sagt Baumgartner-knoefel. Sie würde sich deshalb Schilder wünschen, die darauf hinweisen und die „Spielregeln“und die Strafen bei Verstößen erklären. So ist beispielsweise das Grillen im Kiesbett, aber nicht auf den Grasflächen erlaubt. Am liebsten wäre es der Umweltschützerin aber, dass die Verwendung von Einweggrills am Rheinufer völlig untersagt wird, da diese nicht ordentlich entsorgt werden können. „Noch heiße Grills haben Mülltonnen in Brand gesetzt und einen Feuerwehreinsatz verursacht. So etwas zahlt dann die Allgemeinheit.“
Die Deichwächterin hat deshalb Oberbürgermeister Stephan Kel