Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Peter III. heiratet die künftige Zarin

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Karl Peter Ulrich von

Schleswig-holstein-gottorf war über seine Mutter ein

Enkelsohn des russischen Zaren

Peters I. Seine Tante, Kaiserin Elisabeth, herrschte seit 1741 über das Zarenreich und ernannte ihn im Alter von 14 Jahren zu ihrem Thronfolge­r. Er musste zum russisch-orthodoxen Glauben übertreten und wurde als Großfürst Peter am Hof eingeführt. Drei

Jahre später heiratete er am 21. August 1745 die junge deutsche Prinzessin Sophie Auguste Friederike von Anhalt-zerbst, die bis dahin in Stettin und Eutin gelebt hatte. Sophie war 16 Jahre alt, als sie nach St. Petersburg übersiedel­te. Auch sie wurde gebeten, den orthodoxen Glauben anzunehmen und wählte einen neuen Taufnamen: Katharina. Die Hochzeitsf­eier dauerte zehn Tage, der höchste Adel des Landes war eingeladen. Doch die Ehe stand unter keinem guten Stern. Zunächst stellte sich zur Enttäuschu­ng von Zarin Elisabeth kein Nachwuchs ein. Katharina soll von ihrem unansehnli­chen Mann abgestoßen gewesen sein. Peter zeigte ebenfalls kein großes Interesse an seiner Braut. Das Paar ging bald getrennte Wege. Großfürst Peter isolierte sich, Katharina hingegen baute sich ein Netzwerk an Unterstütz­ern auf. Als Elisabeth starb, wurde Peter Zar – doch er blieb es nur sechs Monate. Seine Ehefrau plante mit ihren Verbündete­n den Umsturz. Peter wurde gezwungen, seine Abdankung zu unterschre­iben. Bald darauf starb er, angeblich bei einem Unfall. Katharina ließ sich als Katharina II. zur Zarin krönen. Sie regierte Russland 34 Jahre, reformiert­e das Land und führte viele Kriege. Als einzige Frau der Geschichte wurde sie schon zu Lebzeiten „die Große“genannt.

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