Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Höchst kreatives Comic-abenteuer
Sony Pictures fügt dem riesigen Spider-man-kosmos einen sensationellen Trickfilm hinzu.
DÜSSELDORF (ry) Spider-man ist nicht nur eine der beliebtesten Figuren des Marvel-verlages, sondern auch einer der populärsten Comichelden überhaupt. Da stellt sich natürlich die Frage, warum es so lange dauerte, bis die „freundliche Spinne aus der Nachbarschaft“auch in Marvels Filmuniversum auftauchte. Das liegt im Wesentlichen daran, dass vor nicht allzu langer Zeit die heutige Popularität der Superheldenfilme nicht abzusehen war. Ende der 90er-jahre befand sich der Marvel-verlag derart in der finanziellen Klemme, dass er verschiedene Filmrechte verkaufen musste. So wurde Spider-man zur Figur von Sony Pictures. Dieses landete mit der von Sam Raimi geschaffenen Trilogie mit Tobey Maguire in der Hauptrolle auch einen Volltreffer. Doch die danach gedrehten Filme mit Andrew Garfield konnten nicht mehr restlos überzeugen. Was lag da näher, als mit Marvel zu kooperieren, die inzwischen die Kinokassen zum Klingeln brachten? Seit 2016 ist die Spinne nun in ihr angestammtes Comicuniversum integriert. Die künstlerische Qualität der neuen Spider-man-filme wird gemeinhin den Marvel Studios zugeschrieben. Waren die Kreativen bei Sony vielleicht deswegen angestachelt, nochmal ein Abenteuer unter der Führung des eigenen Studios auf die Beine zu stellen? Was auch immer der Auslöser für das Projekt war, der Animationsfilm „Spider-man: A New Universe“wurde ein durchschlagender Erfolg. Nicht nur wurde er mit einem „Oscar“für den besten animierten Film prämiert, er spielte weltweit außerdem 376 Millionen Us-dollar ein. Die Hauptrolle übernimmt – in Abgrenzung zum Marvel-universum – nicht Peter Parker, der erste Spider-man, sondern Miles Morales. Er ist eine relativ junge Figur, die zum ersten Mal 2011 nach dem Tod von Parker einen Auftritt in einem Comic hatte. Wie sein Vorgänger erhielt er seine Superkräfte durch einen Spinnenbiss und muss als Teenager diese Veränderungen verarbeiten. In „A New Universe“, das diese Entwicklungsgeschichte erzählt, begegnet Miles, nachdem er seine Kräfte erhält, noch dem ursprünglichen Spider-man, als dieser in einen Kampf mit dem Kingpin verstrickt ist. Der Junge muss mitansehen, wie der Held getötet wird. Umso überraschter ist er, als er eine Weile später wieder Spider-man begegnet. Es handelt sich allerdings um eine Variante aus einer anderen Dimension, die sich etwas gehen ließ. Die beiden müssen sich zusammenraufen, denn diese Übergänge zwischen den Welten werden durch eine Maschine des Kingpin ermöglicht, den es nun zu stoppen gilt. Bei diesem Abenteuer warten noch weitere sehr spezielle Überraschungen auf die beiden Spinnenmänner, die mit viel Humor und großer visueller Kreativität umgesetzt wurden. Fans freuen sich zudem über zahllose augenzwinkernde Referenzen auf den Spidey-kosmos. Eine Fortsetzung ist auch schon in Planung, diese wird Stand jetzt aber erst im Oktober 2022 in die Kinos kommen. Apropos Fortsetzung: Disney und Marvel erzählen die Geschichte um ihren Helden Peter Parker ( Tom Holland) schon am 16. Dezember 2021 in „Spider-man: No Way Home“weiter. Über die Handlung des Films ist noch nichts bekannt, aber die Gerüchteküche brodelt. So könnte es wie auch in „Spider-man: A New Universe“dazu kommen, dass andere Spideys auftauchen und somit Andrew Garfield und Tobey Maguire wieder in ihren Rollen zu sehen sind. Zudem sollen Jamie Foxx (Electro in „The Amazing Spider-man 2“) und Alfred Molina (Dr. Octopus in „Spider-man 2“) mitspielen. Bestätigt ist außerdem Benedict Cumberbatch in seiner Rolle als Dr. Stephen Strange. Spider-man: A New Universe, 20.15 Uhr, PRO 7