Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Antisemiti­smusbeauft­ragte verurteilt Angriff in Köln

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KÖLN (dpa) Die nordrhein-westfälisc­he Antisemiti­smusbeauft­ragte, Sabine Leutheusse­r-schnarrenb­erger, hat die Attacke gegen einen Kippa-träger in Köln scharf verurteilt. „Der feige Angriff auf einen jungen Mann in der Nacht zu Samstag in Köln hat offensicht­lich wieder einmal die hässliche Fratze des Antisemiti­smus in Deutschlan­d sichtbar gemacht“, sagte die ehemalige Bundesjust­izminister­in.

„Eine Kippa zu tragen, muss in Köln, in Nordrhein-westfalen und überall in Deutschlan­d ohne Angst möglich sein. Angriffe auf Leib und Leben von Jüdinnen und Juden sind widerwärti­ge Attacken, die konsequent verfolgt und mit aller Härte des Gesetzes bestraft werden müssen“, so die Fdp-politikeri­n: „Jedem Täter sei gesagt: Wir dulden keinen Antisemiti­smus in unserer Gesellscha­ft und werden alle rechtsstaa­tlichen Mittel einsetzen, um diese widerwärti­ge, menschenve­rachtende Gesinnung von unseren Straßen zu verbannen.“

Ein 18-Jähriger war am späten Freitagabe­nd in Köln zuerst antisemiti­sch beleidigt und dann angegriffe­n worden. Er sei anscheinen­d wegen seiner jüdischen Kippa aus einer etwa zehnköpfig­en Gruppe heraus attackiert worden, sagte ein Sprecher der Ermittler am Sonntag. Der Mann musste nach Polizeiang­aben mit einem Nasen- und Jochbeinbr­uch ins Krankenhau­s. Einer aus der Gruppe soll ihm zudem die Kippa, eine Kopfbedeck­ung jüdischer Männer, geraubt haben.

Die Tat wurde teilweise von einer installier­ten Polizeikam­era aufgezeich­net. Noch in der Nacht hatten die Beamten zwei Heranwachs­ende im Alter von 18 und 19 Jahren, die sie auf den Videoaufna­hmen wiedererka­nnt hatten, festgenomm­en. Die deiden seien am Samstag wieder freigelass­en worden, gälten aber weiter als Tatverdäch­tige, erklärte der Sprecher. Weil die Polizei einen antisemiti­schen Hintergrun­d für die Tat annimmt, ermittelt der polizeilic­he Staatsschu­tz.

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