Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Windows 95 kommt auf den Markt
Die Version trug den Namen
4.00.950: Am 24. August 1995 gab die Firma Microsoft die
Endversion ihres neuen Betriebssystems Windows 95 für den Verkauf frei. Es begann eine der größten Marketingkampagnen der It-welt.
Bei der Feier auf dem Firmengelände in Redmond im Us-bundesstaat Washington moderierte Jay Leno. Das Empire State Building in New York wurde anlässlich der Markteinführung in den Windows-farben angestrahlt, überregionale Zeitungen widmeten dem neuen Produkt von Microsoft ganze Seiten. Eine wichtige Rolle bei der Vermarktung spielte auch der Song „Start Me Up“, der die meisten Werbefilme begleitete. Der Song passte gut zum Start-button, der als eine der wichtigsten Innovationen des neuen Systems gefeiert wurde. Dank dieses Werkzeugs, so betonte Microsoft-gründer Bill Gates, konnten nicht mehr nur Computer-fachleute und
Nerds den privaten PC nutzen. Computer und sogar das Internet würden von nun an auch Laien zur Verfügung stehen. Verkauft wurde Windows 95 als CD. Wer wollte, konnte es auch auf Diskette haben, benötigte dann aber 13 Stück davon. Kritik verursachte, dass der Internet Explorer nicht von Anfang an enthalten war. Er musste als Add-on zusätzlich erworben werden. Erst damit konnten Nutzer das World Wide Web tatsächlich erkunden. Wer das Betriebssystem erst einmal auf dem Computer hatte, hörte beim Einschalten eine charakteristische Tonfolge: Die sechs Sekunden lange Sequenz hatte Brian Eno, britischer Musiker und Musikproduzent geschrieben. Ironisches Detail der Firmengeschichte: Eno komponierte nicht auf einem Microsoft-pc – sondern auf dem Konkurrenzprodukt von Apple, dem Macintosh.