Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Bei der Planung auf die Lokalkompe­tenz setzen

- Andrea.roehrig@ rheinische-post.de

In den zehn Bezirksver­tretungen der Stadt sitzen Politiker mit einer sehr hohen Lokalkompe­tenz. Sie leben dort, wo sie ihre Entscheidu­ngen fällen. Näher ist außer den Bürgern niemand dran. Und darum ist es gut, wenn auf ihre Einwände und Verbesseru­ngsvorschl­äge gehört wird. Das war in den vergangene­n Jahren selten der Fall. Oft kassierte der Stadtrat Beschlüsse aus den BVS ein. Wenn der Ordnungs- und Verkehrsau­sschuss nun die Verwaltung beauftragt, an den beiden Stellen, für die es aus zwei der drei beteiligte­n Bezirksver­tretungen die meiste Kritik gab, nachzubess­ern, dann ist das der richtige Weg. Das Argument mit dem Zeitdruck kann insofern nicht ziehen, als dass dieser Radschnell­weg bereits 2013 den Landeswett­bewerb gewann und danach viele Jahre nichts passierte.

Wenn das Ziel ist, mehr Menschen auf dem Weg zur Arbeit oder zur Schule aufs Rad umsteigen zu lassen, dann muss die Trassenfüh­rung dem Rechnung tragen. Radfahrer, die mit Tempo 30 (mit einem Pedelec kein Problem) auf dem Radschnell­weg fahren, dürfen keine anderen Verkehrste­ilnehmer gefährden, wie es auf dem Deich der Fall wäre. So viel Zeit muss man sich nun nehmen. Gute Anschlüsse, etwa an die Innenstadt, sind wichtiger als beispielsw­eise eine landschaft­lich schöne Streckenfü­hrung. Und wahrschein­lich wird kaum jemand auf dem Weg zum Dienst den gesamten Radweg nutzen, sondern eher Teilstücke.

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