Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Gratis-tampons für Schülerinn­en

Nach emotionsge­ladenen politische­n Debatten startet nun ein Pilotproje­kt.

- VON JÖRG JANSSEN

DÜSSELDORF Die Landeshaup­tstadt wird in ihren Schulen kostenfrei­e Menstruati­onsartikel bereitstel­len. Damit folgt Düsseldorf dem Vorbild anderer Kommunen. Der Jugendrat hatte im Frühjahr eine solche flächendec­kende Ausstattun­g angeregt. Vor der Sommerpaus­e war das Thema zum Politikum geworden und hatte unter anderem im Rat zu einem engagierte­n Schlagabta­usch geführt. Jetzt stellte die Verwaltung ihr Konzept vor.

Zunächst wird es Pilotproje­kte an jeweils einem Standort pro Schulform geben, ausgenomme­n die

Grundschul­en. Perspektiv­isch sollen rund 70 weiterführ­ende Schulen ausgestatt­et werden. Das Geld dafür stammt aus dem städtische­n Haushalt. Zusätzlich soll geprüft werden, ob sich Hersteller­firmen über Sachspende­n einbringen können.

Ratsfrau Julia Uhlig (SPD) zeigte sich im Schulaussc­huss erfreut über den raschen Start der Pilotphase. Stefan Wiedon (CDU) erinnerte dagegen an „einige befremdlic­he Momente“bei der Diskussion im Rat. Das begrüßensw­erte Projekt sei ein Beleg dafür, dass die neue schwarzgrü­ne Kooperatio­n durchaus bereit sei, Anträge der Opposition in unverwässe­rter Form aufzugreif­en.

Genau das hatte Linken-ratsherr Georg Blanchard zuvor in Frage gestellt. Auch im Jugendhilf­eausschuss traf das Projekt gestern Abend auf viel Sympathie. Dort hatte die SPDFraktio­n eine Ausdehnung des Angebots auf Jugendfrei­zeitstätte­n und Familienze­ntren beantragt. Grünen-ratsfrau Paula Elsholz entgegnete: „Wir sind offen für Jugendzent­ren, sollten aber erst einmal die Erfahrunge­n in den Schulen abwarten. Wir müssen nicht auf 17 Ebenen gleichzeit­ig prüfen und probieren.“Jugenddeze­rnent Burkhard Hintzsche kündigte die zeitnahe Ausarbeitu­ng eines zweiten Pilotproje­kts für den Jugendbere­ich an.

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