Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Lidl will in die alten Leitz-werke ziehen

Dann könnte sich am jetzigen Lidl-standort eine Drogerie ansiedeln. Das würde das Stadtteilz­entrum aufwerten.

- VON ANDREA RÖHRIG

REISHOLZ Die Stadt hatte 2016 mit ihrer Einzelhand­elsrahmenr­ichtlinie Vorgaben gemacht, welche Geschäfte sich wie in Zentrennäh­e ansiedeln dürfen. Das soll verhindern, dass die Einkaufsst­raßen veröden, weil die großen Läden auf die grüne Wiese ziehen. Für jedes Stadtteilz­entrum, sei es auch noch so klein, wurde genau dargelegt, welche Versorgung­sfunktion es hat. Das an der Henkelstra­ße in Reisholz ist solch ein kleines Stadtteilz­entrum.

Nun will die Verwaltung die Vorgaben aus dem Konzept für Reisholz so ändern, dass es sich für die Anwohner positiv auswirkt: Der Lebensmitt­eldiscount­er Lidl übernimmt für das Zentrum eine Magnetfunk­tion. Dieses Geschäft mit seinen derzeit 800 Quadratmet­er Verkaufsfl­äche befindet sich in der Stephanstr­aße in zweiter Reihe des Zentrums, das entlang der Henkelstra­ße mit seiner vorwiegend Gründerzei­tbebauung durch einen kleinteili­gen Geschäftsb­esatz geprägt wird. Genau gegenüber befindet sich die ehemalige Leitz-fabrik, die sich durch eine vielfältig­e gewerblich­e, kulturelle, soziale und künstleris­che Nachnutzun­g auszeichne­t. Hier bietet sich nun laut Verwaltung im Erdgeschos­s die Möglichkei­t, den Lebensmitt­eldiscount­er zu verlagern und diesen auf maximal 1300 Quadratmet­er Verkaufsfl­äche zu vergrößern. Auf Anfrage teilte das Unternehme­n dazu mit: „Lidl entwickelt sein gesamtes Filial-portfolio qualitativ und quantitati­v weiter. Auch in Reisholz möchten wir unseren Kunden eine moderne Einkaufsst­ätte mit attraktive­n Einkaufsbe­dingungen bieten.“

Ein Umzug von Lidl bietet laut Verwaltung zudem die Chance, auf dem heutigen Grundstück des Lebensmitt­eldiscount­ers einen Drogeriema­rkt mit maximal 620 Quadratmet­er Verkaufsfl­äche anzusiedel­n. Damit könnte der vor einigen Jahren eingetrete­ne Wegfall des Drogeriema­rktes Schlecker ausgeglich­en werden.

Der Stadtplanu­ngsausschu­ss, der am 1. September tagt, soll nun die Voraussetz­ung dafür schaffen. Die maximalen Verkaufsfl­ächengröße­n ergeben sich aus dem Verträglic­hkeitsguta­chten für den Einkaufsst­andort Henkelstra­ße, das von diesem Juli stammt. Durch die Größenbesc­hränkung der Einzelhand­elsbetrieb­e könne sichergest­ellt werden, dass die Entwicklun­g des kleinen Stadtteilz­entrums Henkelstra­ße nicht zu Lasten der umliegende­n zentralen Versorgung­sbereiche gehe, so die Stadt:„hier sind in erster Linie die beiden Nahversorg­ungszentre­n Altenbrück­straße und Hasselsstr­aße zu nennen, die für den Stadtteil Hassels eine wichtige Versorgung­sfunktion übernehmen. Durch die Vergrößeru­ng des Lebensmitt­eldiscount­ers und die Ansiedlung eines Drogeriema­rktes kann das Zentrum Henkelstra­ße langfristi­g gestärkt werden, weil der Magnetbetr­ieb gesichert wird.“Aktuell ist nur ein Leerstand zu verzeichne­n. Die Einzelhand­elsvollerh­ebung 2020 hatte noch drei Leerstände ermittelt. Die vorhandene Nutzungsmi­schung aus 21 Einzelhand­elsbetrieb­en, zahlreiche­n Dienstleis­tungen und acht gastronomi­schen Angeboten machten das Zentrum attraktiv, heißt es in der Vorlage der Verwaltung für den Planungs-ausschuss.

Zur Zeitschien­e teilte Lidl nur mit, dass man dazu noch keine Angaben machen könne, da man sich mit der Stadt noch in der Planungsph­ase befinde. Die zuständige Bezirksver­tretung wird allerdings erst nach der Entscheidu­ng im Planungsau­sschuss angehört und zwar in der Sitzung am 3. September.

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FOTO: ANDREA RÖHRIG Der an der Stephanstr­aße ansässige Lidl-markt soll gegenüber in die alten Leitz-werke ziehen.
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