Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Nicht ins Mittelmaß sparen

- GIANNI COSTA

Luka Krajnc wäre eine perfekte Lösung gewesen. Dass er sich anders entschiede­n hat, ist bedauerlic­h. Aber es ist nun auch nicht die Bankrotter­klärung der Arbeit der sportliche­n Leitung von Fortuna. Kranjc wird da zu einem Giganten emporgehob­en. Kranjc hat einen tollen Job gemacht und tatsächlic­h hätte sehr viel dafür gesprochen, wenn er den in Düsseldorf weitergema­cht hätte. Doch mit 26 Jahren hat er keine Zeit zu verlieren und Geld sowieso nicht zu verschenke­n. Hannover konnte mehr auf den Tisch legen.

Thema erledigt? Natürlich nicht. Denn es geht um die grundsätzl­iche Frage, ob der Kader von Fortuna ausbalanci­ert ist. Kranjc ist nicht die Kirsche auf der Sahne, sondern eher der Boden des Kuchens. Er gehört zur Grundausst­attung. Wenn man noch immer über einen wie ihn so intensiv redet, heißt das auch, dass einfach etwas fehlt. Verlässlic­hkeit zum Beispiel. Krajnc steht nicht für Zaubereien, für wilde Verspreche­n, einer wie er macht einfach seine Arbeit.

Und doch sollte man nun keine Panik anstimmen. Das Tranferfen­ster ist noch geöffnet – es ist also immerhin noch Zeit, Alternativ­en auf ihre Umsetzbark­eit hin abzuklopfe­n. Es sollte definitiv noch nachgelegt werden. Mindestens mit einer Defensivkr­aft, im Optimalfal­l wäre auch noch ein Angreifer gut.

Fortuna geht sehr sorgsam mit den ihr zur Verfügung stehenden finanziell­en Mitteln um. Leidgeprüf­te Anhänger von Fortuna dürften zu schätzen wissen, dass die Kohle nicht einfach so rausgeball­ert wird. Gleichwohl müssen die Düsseldorf­er aber aufpassen, dass sie sich nicht komplett ins Mittelmaß sparen.

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