Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Nicht ins Mittelmaß sparen
Luka Krajnc wäre eine perfekte Lösung gewesen. Dass er sich anders entschieden hat, ist bedauerlich. Aber es ist nun auch nicht die Bankrotterklärung der Arbeit der sportlichen Leitung von Fortuna. Kranjc wird da zu einem Giganten emporgehoben. Kranjc hat einen tollen Job gemacht und tatsächlich hätte sehr viel dafür gesprochen, wenn er den in Düsseldorf weitergemacht hätte. Doch mit 26 Jahren hat er keine Zeit zu verlieren und Geld sowieso nicht zu verschenken. Hannover konnte mehr auf den Tisch legen.
Thema erledigt? Natürlich nicht. Denn es geht um die grundsätzliche Frage, ob der Kader von Fortuna ausbalanciert ist. Kranjc ist nicht die Kirsche auf der Sahne, sondern eher der Boden des Kuchens. Er gehört zur Grundausstattung. Wenn man noch immer über einen wie ihn so intensiv redet, heißt das auch, dass einfach etwas fehlt. Verlässlichkeit zum Beispiel. Krajnc steht nicht für Zaubereien, für wilde Versprechen, einer wie er macht einfach seine Arbeit.
Und doch sollte man nun keine Panik anstimmen. Das Tranferfenster ist noch geöffnet – es ist also immerhin noch Zeit, Alternativen auf ihre Umsetzbarkeit hin abzuklopfen. Es sollte definitiv noch nachgelegt werden. Mindestens mit einer Defensivkraft, im Optimalfall wäre auch noch ein Angreifer gut.
Fortuna geht sehr sorgsam mit den ihr zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln um. Leidgeprüfte Anhänger von Fortuna dürften zu schätzen wissen, dass die Kohle nicht einfach so rausgeballert wird. Gleichwohl müssen die Düsseldorfer aber aufpassen, dass sie sich nicht komplett ins Mittelmaß sparen.