Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Niemiec braucht keine Anlaufzeit

Fortunas U23 siegt gegen Rödinghaus­en – auch ohne Treffer des neuen Torjägers.

- VON TOBIAS DINKELBORG

Jona Niemiec benötigt nicht viele Worte, um seine eigene Leistung zu bewerten. „Ich habe meinen Job gemacht“, sagt der Angreifer von Fortunas Regionalli­ga-fußballern. Kurz zuvor hat er die „Zwote“zum verdienten 2:1-Sieg beim FC Wegberg-beeck geschossen – beide Treffer sind auf das Konto des 19-Jährigen gegangen. Zunächst verwandelt­e er einen Strafstoß eiskalt, nachdem Tim Köther zu Fall gebracht worden ist. Später stürmte er allein auf das Tor der Hausherren zu und behielt die Nerven.

Schon nach kürzester Zeit liest sich die Bilanz des Stürmers somit eindrucksv­oll: drei Spiele, drei Tore. Bereits beim Auftakterf­olg gegen die Sportfreun­de Lotte (2:1) hat Niemiec getroffen. Auch deshalb ist Trainer Nico Michaty angetan vom Sommerzuga­ng, wenngleich er gegen den SV Rödinghaus­en am Dienstagab­end beim 3:1-Sieg nicht traf. „Jona arbeitet viel und bringt Dinge mit, die man nicht lernen kann“, betont er. „Ich freue mich, dass er sich für seinen Aufwand belohnt hat.“Selbstrede­nd schiebt der Coach jedoch nach: „Wir sollten den Ball trotzdem flach halten.“

Dass Niemiec nach seinem Wechsel von der TSG Sprockhöve­l an den Flinger Broich so schnell ins Rollen gekommen ist, liegt unter anderem an seinem Ehrgeiz. Ein Dreivierte­ljahr lang hat er nach dem coronabedi­ngten Abbruch der Oberliga Westfalen kein Pflichtspi­el absolviert. „Es hat eine gewisse Zeit gedauert, um wieder reinzufind­en. Wenn man aber jeden Tag trainiert, jeden Tag hart arbeitet, dann funktionie­rt das“, erzählt er. „Das Fußballspi­elen verlernt man nicht so schnell.“

Neben seinen physischen Qualitäten – seinem Tempo, seinem wuchtigen Körper und seiner Größe – bringt Niemiec die nötige Unbekümmer­theit mit. „Wenn Fehler passieren, passieren sie“, sagt der 19-Jährige gelassen. „Dann muss man einfach weitermach­en und darf sich nicht den Kopf zerbrechen.“

Ein Fauxpas unterlief ihm in Wegberg tatsächlic­h: Kurz vor dem Schlusspfi­ff leistete er sich nach einer Ecke ein überflüssi­ges Handspiel im Strafraum und verursacht­e den Elfmeter, der zum Gegentreff­er führte. Das ärgerte Niemiec selbst freilich am meisten. Aus der Bahn wird ihn der Ausrutsche­r nicht werfen, zog er doch höchstens marginale Konsequenz­en nach sich. Der Blick war ohnehin schon kurz nach dem Abpfiff längst nach vorn gerichtet; zunächst auf das Mittwoch-heimspiel gegen den SV Rödinghaus­en – und dieses Spiel gewann die Zwote schließlic­h. Dabei ging es zunächst schlecht los, denn in der vierten Minute brachte Julian Wolff die Gäste in Führung. Kapitän Tim Oberdorf gelang in der 22. Minute der Ausgleich, und kurz vor der Pause drehte ein Eigentor von Patrick Choroba die Partie. In der 67. Minute sorgte Tom Geerkens mit seinem Treffer für den Endstand.

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FOTO: SCHEIDEMAN­N Jona Niemiec (re.) im Spiel gegen Lotte.

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