Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Gerüchte um Kownackis Wechsel
Der italienische Erstligist FC Empoli hat angeblich Interesse an dem Stürmer.
Im Fußball lebt man immer von der Hoffnung, dass im nächsten Spiel alles ganz anders werden wird. Jedenfalls dann, wenn man einen Profi in seinen Reihen hat, den man mit der Erwartung verpflichtet hat, Großes zu bewegen. Dawid Kownacki ist mit rund sieben Millionen Euro der teuerste Transfer der Vereinsgeschichte. Seit 2019 ist er in Düsseldorf engagiert, zurückgezahlt hat er nur ganz selten.
Es ist ein offenes Geheimnis, dass Fortuna ihn lieber heute als morgen gerne von der Gehaltsliste streichen würde. Die Düsseldorfer hatten Kownacki vor zwei Jahren von Sampdoria Genua zunächst ausgeliehen, danach fest verpflichtet mit einer Laufzeit bis 2023. Das Problem: Der Marktwert des 24-Jährigen ist seitdem extrem geschrumpft, der wirtschaftliche Verlust für den Verein droht erheblich zu werden.
Bei einem Verkauf könnte man aktuell wohl nicht mehr als 2,5 Millionen Euro kassieren – und schon diese Summe ist eher optimistisch geschätzt. Sein Vertrag läuft noch bis 2023. Allein deshalb würde es sich schon anbieten, Kownacki weiter das Vertrauen zu schenken, um Tore für Fortuna zu schießen und weiter Werbung in eigener Sache zu betreiben.
Doch nun soll angeblich der italienische Serie-a-aufsteiger FC Empoli Interesse an einer Verpflichtung bekundet haben. Verschiedene polnische Medien berichten unter Berufung auf „Przeglad Sportowy“, dass es sogar schon konkrete Gespräche mit Fortuna gegeben habe. Spekuliert werden dabei über Summen in der Region von über sechs Millionen Euro.
Fortunas Vorstand Klaus Allofs sagt: „Ich weiß von einem konkreten Interesse nichts. Aber natürlich wecken einige Spieler von uns immer mal wieder Begehrlichkeiten bei anderen Vereinen.“Und Sportvorstand Uwe Klein sagt: „Also bei diesen Summen würden wir uns sicherlich einem Gespräch nicht verschließen – das Problem ist aber: Bisher hat sich noch niemand bei uns gemeldet.“Heißt aber nicht, dass es so bleiben muss. „Bei Dawid muss man immer aufpassen, wie sich die Lage entwickelt. Er hat auch einen Berater an seiner Seite, der natürlich versucht, seinen Klienten bestmöglich zu verkaufen“, so Klein. „Wir als Verein müssen am Ende die Entscheidung treffen, unter welchen Voraussetzungen wir ihn abgeben würden. Und wann wir einen Riegel davor schieben würden – nämlich wenn wir keinen Ersatz fänden. Das Heft des Handelns haben wir in der Hand.“
Gut möglich, dass im Transferendspurt der Druck bei anderen Klubs so sehr steigt, dass ein Spieler wie Kownacki einen Markt für sich findet. Doch derzeit steht eine unmittelbare Entscheidung noch nicht bevor – was sich, wie der Fall Luka Krajnc eindrucksvoll gezeigt hat, innerhalb weniger Stunden komplett ändern kann.
Vor Saisonbeginn hatte Allofs im Gespräch mit unserer Redaktion gesagt: „Wir haben Dawid Kownacki nicht auf den Markt gebracht, wir wollen es mit ihm zusammen lösen. Wir hoffen, dass er seine ganze Qualitäten bei uns zeigen kann, so, wie er es in der vergangenen Saison zum Teil angedeutet hat. Wenn dann doch eine Anfrage käme, müssten wir uns das ansehen und gemeinsam bewerten.“
Doch auch unter Christian Preußer ist der Knoten bei Kownacki noch nicht geplatzt.