Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Das passierte bislang im Transfer-endspurt

Nur noch ein paar Tage, dann schließt das Wechselfen­ster. Was in den vergangene­n acht Jahren auf der Zielgerade­n geschah.

- VON BERND JOLITZ

Viele Fans sind schon auf dem Baum. Nur noch wenige Tage bis zur Schließung des Transferfe­nsters – doch bei Fortuna hat sich seit der Verpflicht­ung des rumänische­n Defensivsp­ielers Dragos Nedelcu vor rund sechs Wochen nichts mehr getan. Luka Krajnc hätte ja nach seiner starken Leihsaison zurückkehr­en sollen an den Rhein, doch stattdesse­n hat sich der Slowene dem Ligarivale­n Hannover 96 angeschlos­sen.

Doch falls nun bei jemandem Torschluss­panik aufkommt: Noch ist nicht aller Tage Abend. In den vergangene­n Jahren haben die Düsseldorf­er häufig ganz am Ende der Transferpe­riode noch einmal auf dem Markt zugeschlag­en, und neben manchem Flop waren auch bemerkensw­erte Volltreffe­r darunter.

2020/21 Es ist gerade zehn Monate her, da das Sommertran­sferfester wegen der Corona-probleme erst am 5. Oktober 2020 schloss. Aber wer hätte noch auf Anhieb sagen können, dass Fortuna am allerletzt­en Tag der Transferpe­riode noch zweimal zuschlug? Und der Ertrag konnte sich sehen lassen: Die LastMinute-zugänge Kristoffer Peterson und Christoph Klarer gehören heute zu den Stammkräft­en. Dass Nana Ampomah ebenfalls auf der Zielgerade­n abgegeben wurde (als zweijährig­e Leihgabe an Royal Antwerpen) wird ebenfalls kaum jemand als Fehlentsch­eidung werten.

2019/20 Ganz späte Zugänge gab es in jenem Sommer nicht, wohl aber eine wichtige Vertragsve­rlängerung: Kaan Ayhan unterschri­eb drei

Tage vor Wechselend­e einen neuen Drei-jahres-vertrag – den er letztlich jedoch nicht erfüllte. Torhüter Jannick Theißen wurde nach Erfurt verliehen, ging später endgültig.

2018/19 Auch vor drei Jahren verzichtet­e Fortuna auf späte Einkäufe, deckte sich nach dem Aufstieg lieber frühzeitig ein. Letzter Zugang jenes Sommers war Innenverte­idiger Marcin Kaminski, der als Leihgabe vom VFB Stuttgart kam – allerdings schon am 24. August.

2017/18 Der letzte Tag der Wechselper­iode brachte seinerzeit alle Beteiligte­n ins Schwitzen: Zwei Zuund drei Abgänge sind seit dem Abstieg 2013 die Rekordmark­e. Takashi Usami vom FC Augsburg und Benito Raman von Standard Lüttich, beide zunächst ausgeliehe­n, mauserten sich zu absoluten Verstärkun­gen und treibenden Kräften zum späteren Bundesliga-aufstieg. Aber es verließ auch ein Trio an diesem letzten Tag Düsseldorf: Maecky Ngombo, Özkan Yildirim und – Ihlas Bebou.

2016/17 Der Einkauf dieses Transfersc­hlusstags wird bis heute gern als Beispiel für gelungene SpätVerpfl­ichtungen genommen: Kaan Ayhan schloss sich auf den letzten Stipp, vom FC Schalke kommend, der Fortuna an. Dafür ging Stürmer Mike van Duinen nach einer enttäusche­nden Zeit am Rhein.

2015/16 In der letzten Woche vor Ultimo passierte damals bei Fortuna nichts mehr. Der letzte Zugang der Periode war jedoch ein Volltreffe­r: Kerem Demirbay, eine Woche zuvor als Leihgabe vom Hamburger SV gekommen, wurde zum entscheide­n

den Spieler im erfolgreic­h bestandene­n Kampf um den Klassenerh­alt. Demirbays Vorgänger in der Mittelfeld-schaltzent­rale, Michael Liendl, wechselte dafür zu 1860 München.

2014/15 Wieder ein Beispiel für einen erfolgreic­hen letzten SommerTran­sfertag: Wenige Stunden vor Toreschlus­s unterschri­eb Innenverte­idiger Jonathan Tah, auch er auf Leihbasis vom Hamburger SV. Ebenfalls am letzten Tag verließ Giannis Giannotas die Landeshaup­tstadt.

2013/14 Sehr erfolgreic­h war dieser Transferen­dspurt nicht, dafür umso aufsehener­regender: Paradiesvo­gel Aristide Bancé vom FC Augsburg schloss sich auf den letzten Drücker der Fortuna an. Den größeren Eindruck als die sportliche­n Leistungen des Stürmers aus Burkina Faso hinterließ freilich seine Pommes-frisur.

Fazit Unterm Strich ergibt das für den jeweils letzten Sommer-transferta­g in den vergangene­n acht Jahren sechs Treffer und einen Flop. Wer mag, darf daraus Hoffnung für den 31. August 2021 ziehen.

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FOTO: FREDERIC SCHEIDEMAN­N Vielleicht der gelungenst­e Last-minute-transfer Fortunas: Kaan Ayhan.

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