Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Bahnkunden sollen Reisen wegen Streiks vorziehen
BERLIN (dpa) Die Deutsche Bahn hat wegen des angekündigten Streiks der Lokführer ihre Kunden aufgerufen, Reisen möglichst vorzuziehen. Die für die Streikdauer gebuchten Fahrkarten können seit Montag flexibel genutzt werden. Das gilt auch noch bis zum 17. September, wie die Bahn am Dienstag mitteilte. Im Personenverkehr soll der Streik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), der dritte innerhalb weniger Wochen, in der Nacht zu Donnerstag beginnen und bis Dienstag, 2 Uhr, dauern. Im Güterverkehr soll der Ausstand bereits an diesem Mittwochabend starten. In dem Tarifkonflikt wies die Bahn am Dienstag Vorwürfe der GDL zurück. Beispielsweise wolle die Bahn weder die Betriebsrenten kürzen, noch greife sie die Existenz der Gewerkschaft an.
Der Fahrgastverband Pro Bahn forderte die Beteiligten zur Rückkehr an den Verhandlungstisch auf. „Viele Fahrgäste sind mit ihrer Geduld am Ende“, sagte der stellvertretende Bundesvorsitzende Lukas Iffländer. Linke-fraktionschef Dietmar Bartsch forderte ein Einschreiten von Kanzlerin Angela Merkel (CDU). Er sagte: „Ein dritter Streik wäre unzumutbar. Der Ball liegt jetzt bei der Bundesregierung. Die Bundeskanzlerin muss den Bahnkonzern anweisen, die Forderungen zu erfüllen.“Die Deutsche Bahn ist ein bundeseigenes Unternehmen. Die Gdl-forderungen seien berechtigt und bezahlbar, sagte Bartsch.