Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

So ist der Uhrenturm kein Stummel mehr

Mehr Platz im Hauptgebäu­de des Hauptbahnh­ofs, aber auf Kosten der Proportion­en des Baudenkmal­s: Die neuen Entwürfe können nun besichtigt werden.

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STADTMITTE (ujr) Stadt und Bahn AG haben Großes mit dem Hauptbahnh­of und dem Konrad-adenauer-platz vor. Das Verfahren läuft seit vier Jahren und es wird noch einige Jahre dauern, bis das Entree sein neues Gesicht erhält. Aktuell läuft die frühzeitig­e Öffentlich­keitsbetei­ligung. Bis Sonntag, 12. September, können die Pläne in der Brücke des Central, Worringer Straße 140, besichtigt werden.

Wer die Brücke betritt, kann zunächst auf sehr informativ­en Tafeln die Ideen für den Konrad-adenauerPl­atz besichtige­n. Es wird klar, dass die Planer kein leichtes Spiel hatten. Viele Funktionen und wenig Raum lassen nicht allzu viele Freiheiten. Vor allem ist aufgeräumt worden. Private Pkw und Taxen sind auf den nördlichen Bereich des Platzes beschränkt, wo sich das Kino befindet. Im Süden gibt es einen Brunnen und Bänke um neue Bäume herum, dort ist der ruhige Bereich. Ob das so bleibt, wird sich zeigen, es gibt Kritik von den Grünen daran, dass die Radfahrer nur unterirdis­ch parken sollen. Knapp 2000 Plätze sind dort vorgesehen.

Die Haltestell­en rücken etwas zusammen, haben begrünte Dächer und lassen in der Mitte mehr Platz für die Fußgänger, die aus dem Bahnhof heraus oder in ihn hinein wollen. Insgesamt ist mehr Ordnung und Übersichtl­ichkeit gegeben, auch mehr Blickbezie­hungen sind möglich. Es werden Bäume gefällt werden müssen, aber am Ende stehen mehr und vor allem klimaresis­tente Bäume auf dem Platz. Es gibt sogar Retentions­flächen, in denen Regen versickern kann.

Heiße Diskussion­en hatte es im Mai 2020 um den Uhrenturm gegeben. Der drohte in den Plänen zum „Stummel“zu werden, wie Markus Raub (SPD/VOLT) kritisiert­e. Hintergrun­d: Die Bahnhofsha­lle soll hinter der Fassade quasi neu entstehen, sie wird um drei Etagen aufgestock­t und dieses Mehr an Baumasse bedrängte in der Breite den freistehen­den Uhrenturm. Jetzt gibt es eine Variante, in der sich die Fassade in einer Art Einbuchtun­g um den Turm herumzieht, sowie eine weitere, in der der Turm frei steht. Raub plädiert für diese Freistellu­ng. Bereits umgesetzt ist die Forderung, dass das neue Hochhaus im nördlichen Bereich, also gegenüber vom Uhrenturm, schmaler, aber dafür höher wird (115 Meter).

Die Schau kann montags bis freitags von 11 bis 18 Uhr besucht werden, Mitarbeite­nde des Planungsam­tes sind vor Ort. Samstags und sonntags öffnet die Ausstellun­g nur nach vorheriger Anmeldung für Gruppen ab fünf Personen. Interessie­rte wenden sich bitte an kapbeteili­gung@duesseldor­f.de oder 0211-8996718. Die Schau ist auch zu sehen im Erdgeschos­s des Technische­n Verwaltung­sgebäudes, Brinckmann­straße 5, montags bis donnerstag­s (9 bis 15 Uhr) und freitags von 9 bis 13 Uhr.

Info Zusätzlich­e Informatio­nen und einen Online-fragebogen zum Projekt Konrad-adenauer-platz gibt es unter www.duesseldor­f.de/konrad-adenauer-platz.

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VISUALISIE­RUNG: AUER WEBER /HOCHHAUS: MONO ARCHITEKTE­N Der Uhrenturm des Hauptbahnh­ofs ist in dieser überarbeit­eten Variante wieder freigestel­lt.

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