Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Neue Terminvergabe für Pässe erst Ende 2021
Eine neue Software soll die Buchung bei städtischen Ämtern erleichtern. Der Bearbeitungsstau sei abgebaut.
DÜSSELDORF Der neue digitale Service zur Vergabe von Terminen bei der Stadt soll im vierten Quartal starten. Als erstes eingeführt werden soll die Software für das Amt für Migration und Integration, wie Dezernent Michael Rauterkus jetzt im Ausschuss für Digitalisierung ausführte. Danach an der Reihe sei das Amt für Einwohnerwesen, einschließlich der Bereiche Straßenverkehrsamt, Standesamt und Einwohnermeldeamt. Nicht vor Ende des Jahres sei allerdings mit der Aktivierung für diesen zweiten Bereich zu rechnen, der sich ebenfalls durch besonders viel Publikumsverkehr auszeichne. Die neue Software werde nur nach und nach eingeführt, um im Falle eines Ausfalls oder bei anderen Problemen nicht zu viele städtische Dienste gleichzeitig zu beeinträchtigen.
Das heißt, dass Düsseldorferinnen und Düsseldorfer noch Geduld haben müssen, bis sich Reisepässe und Personalausweise einfacher beantragen lassen. Zuletzt war die Unzufriedenheit groß, weil kaum Termine buchbar waren. Die besten Chancen bieten sich laut Stadt nach wie vor morgens um 6.30 Uhr. Auch aus der Politik war die Kritik an diesem Zustand groß.
Michael Rauterkus erklärte nun, dass der Bearbeitungsstau immer besser abgebaut worden sei, auch durch mehr Personal. Vor der Pandemie seien im Einwohnerwesen der Stadt 8500 Termine pro Woche möglich gewesen. Nach dem Lockdown sei man im ersten Halbjahr 2021 zunächst auf 6500 Termine pro Woche gekommen. Die Kapazitäten habe man dann aber schnell auf 9300 Anfang Juni, 11.500 Ende Juni und rund 13.000 im Juli steigern können. „Der Rückstand von rund 10.000 Pässen und Reisepässen konnte so weitgehend abgebaut werden“, sagt Rauterkus. Auch die Zahl der Beschwerden habe deutlich abgenommen.
Doch weitere Schwierigkeiten seien dann hinzugekommen. Zum Beispiel durch die Ferien, die immer zu erhöhter Nachfrage führen würden. Auch in Berlin gebe es zurzeit einen Stau bei der Produktion von Personalausweisen mit Fingerabdruck. So kämen die Dokumente dann oft alle auf einmal zurück, was wiederum in Düsseldorf zum Stau bei Terminen für die Abholung führen würde. Die Bürgerämter seien zudem durch die Bundestagswahl zusätzlich eingespannt.
Die Aufregung über das aktuelle Terminvergabesystem könne Rauterkus verstehen. „Das wollen wir so nicht haben.“Deshalb sei eine neue Software gefunden worden, die Einführung werde vorbereitet. Nicht unkommentiert lassen wollte er allerdings die Kritik daran, dass die Chancen morgens um 6.30 Uhr am besten sind, freie Termine zu erwischen. „Das ist ein zusätzlicher Service, dass wir händisch die freigewordenen Termine wieder anbieten. Die lassen andere Kommunen verfallen.“
An diesem Punkt soll auch die neue Software deutlich mehr bieten. So sollen freigewordene Termine ganz automatisch wieder angeboten werden. Auch eine Art „Terminagenten“kündigt Rauterkus an, über den etwa die Eingabe von Wunschtermine möglich sein soll.