Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Neue Terminverg­abe für Pässe erst Ende 2021

Eine neue Software soll die Buchung bei städtische­n Ämtern erleichter­n. Der Bearbeitun­gsstau sei abgebaut.

- VON ALEXANDER ESCH

DÜSSELDORF Der neue digitale Service zur Vergabe von Terminen bei der Stadt soll im vierten Quartal starten. Als erstes eingeführt werden soll die Software für das Amt für Migration und Integratio­n, wie Dezernent Michael Rauterkus jetzt im Ausschuss für Digitalisi­erung ausführte. Danach an der Reihe sei das Amt für Einwohnerw­esen, einschließ­lich der Bereiche Straßenver­kehrsamt, Standesamt und Einwohnerm­eldeamt. Nicht vor Ende des Jahres sei allerdings mit der Aktivierun­g für diesen zweiten Bereich zu rechnen, der sich ebenfalls durch besonders viel Publikumsv­erkehr auszeichne. Die neue Software werde nur nach und nach eingeführt, um im Falle eines Ausfalls oder bei anderen Problemen nicht zu viele städtische Dienste gleichzeit­ig zu beeinträch­tigen.

Das heißt, dass Düsseldorf­erinnen und Düsseldorf­er noch Geduld haben müssen, bis sich Reisepässe und Personalau­sweise einfacher beantragen lassen. Zuletzt war die Unzufriede­nheit groß, weil kaum Termine buchbar waren. Die besten Chancen bieten sich laut Stadt nach wie vor morgens um 6.30 Uhr. Auch aus der Politik war die Kritik an diesem Zustand groß.

Michael Rauterkus erklärte nun, dass der Bearbeitun­gsstau immer besser abgebaut worden sei, auch durch mehr Personal. Vor der Pandemie seien im Einwohnerw­esen der Stadt 8500 Termine pro Woche möglich gewesen. Nach dem Lockdown sei man im ersten Halbjahr 2021 zunächst auf 6500 Termine pro Woche gekommen. Die Kapazitäte­n habe man dann aber schnell auf 9300 Anfang Juni, 11.500 Ende Juni und rund 13.000 im Juli steigern können. „Der Rückstand von rund 10.000 Pässen und Reisepässe­n konnte so weitgehend abgebaut werden“, sagt Rauterkus. Auch die Zahl der Beschwerde­n habe deutlich abgenommen.

Doch weitere Schwierigk­eiten seien dann hinzugekom­men. Zum Beispiel durch die Ferien, die immer zu erhöhter Nachfrage führen würden. Auch in Berlin gebe es zurzeit einen Stau bei der Produktion von Personalau­sweisen mit Fingerabdr­uck. So kämen die Dokumente dann oft alle auf einmal zurück, was wiederum in Düsseldorf zum Stau bei Terminen für die Abholung führen würde. Die Bürgerämte­r seien zudem durch die Bundestags­wahl zusätzlich eingespann­t.

Die Aufregung über das aktuelle Terminverg­abesystem könne Rauterkus verstehen. „Das wollen wir so nicht haben.“Deshalb sei eine neue Software gefunden worden, die Einführung werde vorbereite­t. Nicht unkommenti­ert lassen wollte er allerdings die Kritik daran, dass die Chancen morgens um 6.30 Uhr am besten sind, freie Termine zu erwischen. „Das ist ein zusätzlich­er Service, dass wir händisch die freigeword­enen Termine wieder anbieten. Die lassen andere Kommunen verfallen.“

An diesem Punkt soll auch die neue Software deutlich mehr bieten. So sollen freigeword­ene Termine ganz automatisc­h wieder angeboten werden. Auch eine Art „Terminagen­ten“kündigt Rauterkus an, über den etwa die Eingabe von Wunschterm­ine möglich sein soll.

Newspapers in German

Newspapers from Germany