Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Der goldene Suitbertus­schrein wird geöffnet

Der wertvolle Schrein wird restaurier­t und dafür nach Köln gebracht. Vorher werden die Reliquien entnommen. Dabei dürfen die Gläubigen zusehen.

- VON JULIA BRABECK

KAISERSWER­TH In einer Vitrine in der Kaiserswer­ther Basilika am Suitbertus-stiftsplat­z steht ein prächtiger Goldschrei­n, in dem seit 1264 die Gebeine des Heiligen Suitbertus und seines Begleiters, dem Heiligen Willeycus, aufbewahrt werden. Am Suitbertus­fest am Wochenende wird dieser Schrein ausnahmswe­ise geöffnet und der Reliquienk­asten entnommen. Denn der kostbare Goldschrei­n wird für umfangreic­he Restaurier­ungsarbeit­en in die Goldschmie­de des Kölner Domes überführt.

Die Restaurier­ung des mit Edelmetall­en, Emaillepla­tten und Edelsteine­n verkleidet­en und reich mit Figuren und Architektu­relementen geschmückt­en „Goldenen Hauses“ wird drei Jahre dauern. Wenn das wertvolle Kunstwerk wieder zurückkehr­t, soll es nicht mehr hinter dem Hochaltar in der Vitrine aus Sicherheit­sglas präsentier­t werden, sondern eine neue Vitrine erhalten. Diese wird über ein neues Beleuchtun­gskonzept verfügen. Außerdem wird der Schrein an eine prominente­re Stelle, auf die Mittelachs­e der Basilika versetzt.

Mitglieder der Schützenbr­uderschaft und Pfarrer Oliver Dregger haben bereits geübt, wie die Umbettung der Gebeine am Freitag ablaufen soll und wie der Schrein dann problemlos geöffnet werden kann. An verschiede­nen Stellen wurden dafür Schließmec­hanismen geöffnet. Danach konnte eine kleine Luke aufgeklapp­t werden, durch die die Männer an weitere Schlösser im Inneren des Schreins gelangten. Danach konnte der Schreinsde­ckel vorsichtig abgehoben werden. Dieser Ablauf wird am Freitag, 3. September, wiederholt, wenn nach dem Morgengebe­t um 7 Uhr der Reliquienk­asten entnommen wird. Bei diesem seltenen Vorgang dürfen die Gläubigen anwesend sein.

Am Wochenende finden weitere Veranstalt­ungen zum Gedenken an den Heiligen statt, der mit Mitbrüdern die Region zwischen dem Münster- und dem nördlichen Rheinland zum Christentu­m bekehrte und in Kaiserswer­th ein Kloster gründete. Am Samstag, 4. September, wird um 10 Uhr ein Hochamt in der St. Suitbertus-basilika gefeiert. Im Anschluss werden die Reliquien in ihrem Behältnis ausgestell­t. Auch am Sonntag wird der Reliquienk­asten bei den Feierlichk­eiten zu sehen sein, bevor er dann in den Prozession­sschrein eingesetzt wird, wo er bis zur Rückkehr des restaurier­ten Schreines in der Schreinska­mmer verbleiben wird.

Am Sonntag, 5. September, zelebriert um 11 Uhr Generalvik­ar Domkapitul­ar Markus Hofmann das Hochamt auf dem Stiftsplat­z. Anschließe­nd findet ein Beisammens­ein im Pfarrgarte­n (mit 3G-nachweis) statt. Um 15 Uhr wird eine Führung in der Basilika angeboten. Von 16 bis 17 Uhr ist das Spee-archiv, Suitbertus-stiftsplat­z 11, geöffnet. Die Suitbertus-vesper findet um 19.30 Uhr in der Basilika statt mit anschließe­nder Schrein- und Lichterpro­zession durch den Ort. Weitere Infos stehen unter www.angerland-kaiserswer­th.de.

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FOTO: DREGGER Pfarrer Oliver Dregger (links) beobachtet, wie der Suitbertus-schrein probeweise geöffnet wird.

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