Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Fortunas Nationalspieler im Check
Fünf Profis aus dem Zweitliga-kader waren bei ihren Auswahlteams. Was das für ihren Einsatz in Aue bedeutet.
Langsam füllt sich Fortunas Trainingsgelände wieder. Das heißt: So richtig leer war es ja nie, weil Trainer Christian Preußer zur Überbrückung der Länderspielpause einige Spieler aus der zweiten Mannschaft zu den Einheiten des Zweitliga-kaders gebeten hatte. Aber nach und nach trudeln nun auch jene fünf Profis wieder in Düsseldorf ein, die in den zurückliegenden beiden Wochen in ihren jeweiligen Nationalmannschaften oder U21-auswahlteams gestanden hatten. Am Donnerstagvormittag ging jedoch keiner von ihnen auf den Rasen – Spielpraxis gab es für sie zuletzt ja reichlich. Wir haben einmal zusammengestellt, wie sich die „Internationalen“geschlagen haben.
Für den offensiven Mittelfeldspieler standen mit der deutschen U21-nationalmannschaft zwei Partien im Rahmen der Qualifikation zur Europameisterschaft auf dem Programm. Von den Ergebnissen her hätte es kaum besser laufen können: Zunächst gab es beim Fußballzwerg San Marino einen völlig ungefährdeten 6:0-Sieg, bei dem Appelkamp zum Treffer zum 2:0 durch den Mainzer Jonathan Burkardt die Vorarbeit leistete. Zudem spielte der Fortune die kompletten 90 Minuten durch.
In der zweiten Partie setzte sich der amtierende Europameister (bei der Endrunde hatte Appelkamp zum Kader gehört, war aber nicht eingesetzt worden) in Lettland 3:1 durch. Während der Düsseldorfer in San Marino als Zehner hinter den Spitzen agierte, setzte ihn Trainer Stefan Kuntz in Lettland auf dem rechten Flügel ein. Nach 63 Minuten machte er dem Fürther Jamie Leweling Platz; zu diesem Zeitpunkt stand es aber bereits 3:1.
Prognose für Aue: Da das zweite Spiel bereits am frühen Dienstagabend stattfand, wird Appelkamp am Sonntag um 13.30 Uhr in Aue für Fortuna spielen.
Auch der slowakische Nationalstürmer hatte seinen letzten Einsatz für diese Länderspielphase bereits am Dienstagabend. Dabei war die Leihgabe des EredivisieKlubs Feyenoord Rotterdam beim 2:0-Sieg über Zypern 78 Minuten lang im Team. Zuvor hatte der 21-Jährige bei der 0:1-Heimniederlage der Slowakei gegen Favorit Kroatien die letzte halbe Stunde als„joker“absolviert und zum Auftakt der drei Wm-qualifikationsspiele beim 1:1 in Slowenien in der Startelf gestanden.
Doch viel mehr als das: Während seiner 75 Einsatzminuten hatte der als einzige Spitze aufgebotene Bozenik per Kopf den Führungstreffer für seine Farben erzielt. Er erfüllte die Erwartungen mit viel Laufarbeit und etlichen Sprints voll.
Prognose für Aue: Bozenik hat zwei intensive Wochen hinter sich, zudem bislang noch keine Trainingseinheit mit Fortuna bestritten. Trainer Christian Preußer wird ihn wohl in den Kader nehmen, ganz sicher jedoch nicht in die Startelf.
Fortunas Innenverteidiger hat zwei durchwachsene Wochen hinter sich. Mit Österreichs U21 verlor der 21-Jährige zum Auftakt das Em-qualifikationsspiel in Norwegen 1:3, wurde dabei in seiner Rolle als rechter Mann in einer Dreierkette nach einer Stunde ausgewechselt. Am Dienstag bezwangen die Österreicher dann zwar in der nächsten Quali-partie Aserbaidschan 6:0, Klarer blieb jedoch die komplette Spielzeit über auf der Ersatzbank.
Prognose für Aue: Da sich sowohl Reisestrapazen als auch Einsatzzeiten in Grenzen hielten, dürfte Klarer am Sonntag in der Startelf stehen.
Die Länderspielphase begann gut für den Fortunen. Im Testspiel gegen die Schweiz am 1. September durfte Koutris 90 Minuten lang durchspielen – interessanterweise auf einer anderen Position als gemeinhin in Düsseldorf. Statt als Linksverteidiger wurde er bei der 1:2-Niederlage in Griechenlands Nationalteam im linken Mittelfeld aufgeboten.
Mit dem weiteren Fortgang seiner Mannschaft hatte Koutris dann jedoch aktiv nicht mehr viel zu tun. In beiden Wm-qualifikationsspielen – beim 1:1 im Kosovo und dann auch beim 2:1-Heimsieg gegen Schweden – brummte der 26-Jährige auf der Bank.
Prognose für Aue: Das Spiel gegen Schweden war erst am späten Mittwochabend, und obwohl Koutris nicht zum Einsatz kam, sorgte dieser Termin für eine ganz späte Rückkehr zu Fortuna. Ob Preußer ihn spielen lässt, ist derzeit offen.
Mit Rumäniens Nationalteam musste der Innenverteidiger, der in der Auswahl meist als Sechser im Mittelfeld agiert, noch am Mittwochabend in Nordmazedonien ran. 62 Minuten stand der 24-Jährige auf dem Platz, und was für einen Defensivakteur immer gut ist: Es gab keinen Gegentreffer (0:0).
Zum Auftakt der Dreier-wm-quali-serie spielte Nedelcu beim 2:0 in Island sogar volle 90 Minuten, wurde dafür im mittleren Spiel beim 2:0 gegen Liechtenstein geschont. Kleiner Zusatz: Bei beiden Einsätzen sah der Fortune Gelb.
Prognose für Aue: Ob Nedelcu von Beginn an spielt, hängt auch mit der Gesundung von Andre Hoffmann zusammen. Ist dieser fit, wird der Rumäne wohl wegen seiner sehr späten Rückkehr zunächst auf der Bank Platz nehmen müssen.