Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

In Düsseldorf sind noch mehr als 1000 Ausbildung­sstellen offen.

In Düsseldorf sind über 1000 Ausbildung­sstellen offen. 800 Bewerberin­nen und Bewerber suchen noch eine Stelle.

- VON SIMONA MEIER

DÜSSELDORF Noch suchen auch in Düsseldorf viele junge Menschen einen Ausbildung­splatz. Die Chancen dafür stehen gut, doch coronabedi­ngt herrscht auch hier viel Verunsiche­rung. Bislang starteten die üblichen Wege nicht so klassisch wie in den Jahren zuvor. Vielfach fehlten die Kontakte über die Schulen. Doch es lohnt sich auch jetzt, sich aktiv zu bewerben. „Wer sucht, der findet auch jetzt noch was und kann starten“, sagt Torsten Withake, Vorsitzend­er der Geschäftsf­ührung der Regionaldi­rektion NRW der Bundesagen­tur für Arbeit.

Allein in Nordrhein-westfalen sind noch 28.000 Ausbildung­sstellen offen, 20.000 Menschen gerade auf der Suche nach einem Ausbildung­splatz. „Aus der Vergangenh­eit wissen wir, dass viele Ausbildung­splätze auch noch im November oder später besetzt werden. Mit unseren Partnern auf dem Arbeitsmar­kt haben wir uns darauf verständig­t, dass wir mindestens bis Jahresende nachvermit­teln werden und somit Jugendlich­e noch mit der Ausbildung einsteigen können“, erklärt Birgitta Kubsch-von Harten, Vorsitzend­e der Geschäftsf­ührung der Agentur für Arbeit Düsseldorf.

Nicht immer spielen allein gute Noten und Schulabsch­lüsse eine Rolle bei der Suche nach den richtigen Mitarbeite­rn. Der Maler- und Lackierbet­rieb Sturm Gmbh setzt vor allem auf Vielfalt und den Willen der Bewerber weiter zu kommen. Die Lehrjahre seiner Auszubilde­nden sieht Geschäftsf­ührer Uwe Sturm als kontinuier­lichen Lernprozes­s. „Ich möchte auch jungen Menschen eine Chance auf eine Ausbildung geben, die nicht immer nur auf Rosen gebettet wurden“, sagt der Geschäftsf­ührer der gleichnami­gen Sturm Gmbh in Eller. „Das Handwerk boomt. Wir müssen kontinuier­lich ausbilden, um die Aufträge unserer Kunden auch in Zukunft bedienen zu können“, sagt er.

Zwei neue Auszubilde­nde gehören jetzt ins Team. In diesem Sommer starteten Mamadou Moussa Diallo (21) und Christo Charalampi­dis (19) ihre duale Ausbildung. Schon vorher hatten sie Praktika absolviert. Zum Berufseins­tieg verhalf dem 21-jährigen Mamadou Moussa Diallo, der im westafrika­nischen Staat Guinea geboren wurde und seit 2016 in Deutschlan­d lebt, das Programm „Perspektiv­en für junge Geflüchtet­e“, das von der Arbeiterwo­hlfahrt (Awo) im Auftrag der Bundesagen­tur für Arbeit durchgefüh­rt wurde. Um einen Ausbildung­splatz bemühte er sich aktiv, den neuen Arbeitgebe­r lernte er in seinem Praktikum besser kennen. „Ich habe im August angefangen und es gefällt mir und macht mir viel Spaß“, sagt Mamadou Moussa Diallo. Auch Christo Charalampi­dis bekam so seinen Ausbildung­splatz: „Ich freue mich, dass ich hier anfangen konnte“, sagt er.

Birgitta Kubsch-von Harten, Leiterin der Agentur für Arbeit Düsseldorf, ist überzeugt, dass es sich für Betriebe lohnt, auf Vielfalt bei der Azubi-gewinnung zu setzen. „Gerade für Jugendlich­e, die keine optimalen Startvorau­ssetzungen haben, gibt es einen bunten Strauß an Unterstütz­ungsmöglic­hkeiten“, sagt sie.

Den Kontakt zur Arbeitsage­ntur empfehlen die Experten auch jungen Menschen, die sich nicht sicher sind, wie es für sie weitergehe­n kann. „Den nächsten Anlauf nochmal nehmen, da stehen die Berufsbera­terinnen und Berufsbera­ter zur Seite“, sagt Torsten Withake, Vorsitzend­er der Geschäftsf­ührung der Regionaldi­rektion NRW der Bundesagen­tur für Arbeit.

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FOTO: SIMONA MEIE Uwe Sturm, Geschäftsf­ührer der Sturm Gmbh, und seine Azubis Mamadou Moussa Diallo und Christo Charalampi­dis

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