Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Fortuna muss viel ruhiger werden

- BERND JOLITZ

Die drei Punkte sind im Sack. Das ist die zentrale, die wichtige, die ganz entscheide­nde Nachricht des Tages. Ein Blick auf die Zweitligat­abelle nach dem sechsten Spieltag zeigt, wie kritisch es bei einer Niederlage, ja selbst nach einem Unentschie­den beim Schlusslic­ht FC Erzgebirge Aue schon geworden wäre. Um es klar zu sagen: Fortuna hätte sich wohl noch für eine ganze Weile mit dem unteren Tabellendr­ittel anfreunden müssen.

Trotz der drei Punkte, mit denen die Mannschaft von Trainer Christian Preußer zumindest wieder den Anschluss ans Vorderfeld herstellte, muss sie allerdings unbedingt ganz wichtige Lehren aus dem Spiel im Erzgebirgs­stadion ziehen. Ganz vorn an: Eine so hektische Anfangspha­se darf sich Fortuna nicht mehr oft erlauben. Ein stärkerer Gegner, als es die LilaWeißen am Sonntag waren, hätte aus den unglaublic­h vielen Fehlern der Gäste zweifellos mehr Kapital geschlagen.

Den Düsseldorf­ern fehlt aktuell einfach ein Spieler (im Idealfall sollten es natürlich mehrere sein), der auch einmal mit dem Fuß auf den Ball tritt, das Tempo aus der Partie nimmt, durch seine Körperspra­che Ruhe ausstrahlt. So etwas ab der 25. Minute zeigte Comebacker Andre Hoffmann, dass er wieder so ein Mann werden kann – aber wichtig wäre eine solche Figur auch im Mittelfeld.

Ao Tanaka ist das noch nicht, Marcel Sobottka nach seiner Pause auch noch nicht. Heißt die Lösung also doch wieder Adam Bodzek? Zumindest, bis Fortuna an Selbstvert­rauen gewonnen hat, brauchen einige Spieler auf jeden Fall noch eine Schulter zum Anlehnen.

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