Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Fast doppelt so viele Unfälle mit Kindern im Stadtbezir­k 2

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STADTBEZIR­K 2 (nika) Eine unerfreuli­che Nachricht bringt Ralf Kazmiercza­k, Leiter der Polizeiins­pektion Nord, in die Bezirksver­tretung 2 mit: Die Zahl der Unfälle mit Kindern im Stadtbezir­k 2 ist 2020 um 88 Prozent gestiegen. Die Werte seien zwar immer noch relativ klein, 2019 waren in Flingern-nord, -Süd und Düsseltal neun Kinder in Unfälle verwickelt, 2020 dann 17. Erklären kann sich Kazmiercza­k das nicht. Die Schulen waren wegen der Corona-pandemie häufig geschlosse­n, entspreche­nd müssten viel weniger Kinder unterwegs gewesen sein. „Die Unfälle müssen in der Freizeit passiert sein“, sagt der Leiter der Polizeiins­pektion Nord. Einen Unfallschw­erpunkt konnte die Polizei nicht ausmachen.

Auch bei der Zahl der SeniorenUn­fälle gab es einen Anstieg im Stadtbezir­k 2 In Flingern-süd verzeichne­te die Polizei im vergangene­n Jahr 68 Prozent mehr Unfälle mit Senioren als im Vorjahr. Kazmiercza­k kann nur Vermutunge­n anstellen: Durch die beiden Lockdowns habe sich nur noch wenig in der Innenstadt abgespielt, das Leben verlagerte sich in die Stadtteile,

„die Menschen sind viel mehr Rad gefahren statt mit dem ÖPNV.“

Ähnlich sieht seine Erklärung aus bei der Kriminalit­ätsstatist­ik, für die die Polizei aber eine deutlich bessere Bilanz zieht. In Düsseldorf hat es insgesamt einen erkennbare­n Rückgang bei der Anzahl der Straftaten gegeben (-13 Prozent), im Stadtbezir­k 2 sind in einigen Bereichen die Zahlen aber gestiegen. Zum Beispiel gab es 2020 mehr Taschendie­bstähle (2019: 104; 2020: 118). Das wundert Ralf Kazmiercza­k, der sagt: „Es war weniger Geschehen auf der Straße und die Abstandsre­gel galt.“Vermutlich habe aber auch in diesem Bereich eine Verlagerun­g von der Innenstadt in die Stadtteile stattgefun­den.

2020 sind in Flingern-nord, -Süd und Düsseltal zudem deutlich mehr Fahrräder gestohlen worden als noch im Vorjahr (+30 Prozent). Das liege vor allem daran, dass das Fahrrad einen höheren Stellenwer­t bekommen hat und mehr Räder gekauft wurden. Erfreulich dagegen war die Nachricht, dass es viel weniger Wohnungsei­nbrüche gab, durch Lockdown und Homeoffice seien viele Menschen zu Hause geblieben.

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