Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Eine Stadt, die pulsiert und glänzt
Nicht nur im Namen ist versteckt, was diese Metropole des Ruhrgebiets ausmacht. Hier trifft Industriekultur auf große Naturvielfalt und einen hohen Freizeitwert – es ist dieser aufregende Mix, der den Charakter Duisburgs ausmacht.
anchmal ist ein Blick in die Historie einer Stadt durchaus lohnenswert. Duisburg ist ein gutes Beispiel hierfür. Denn bei der Recherche, woher der Name der Stadt eigentlich stammt, soll die erste Silbe des Namens auf das germanische „dheus“zurückgehen, was so viel wie „glänzend“bedeutet. Und die Entwicklung der hinter Köln, Düsseldorf, Dortmund und Essen fünftgrößten Stadt in Nordrhein-westfalen darf in der Tat als glänzend bezeichnet werden.
Wer hätte beispielsweise gedacht, dass Duisburg im Bereich der Grünflächen keinen Vergleich mit anderen Großstädten in Deutschland scheuen muss? Während München und Leipzig im Verhältnis Grünfläche zu Stadtfläche unter der 50-Prozent-marke bleiben, weist Duisburg einen Grünflächen-anteil von 56,8 Prozent auf. Geht man ins Detail, ist diese Zahl gar nicht so verwunderlich, denn Duisburg verfügt über eine Fülle von Gärten, Parks und wunderschön gelegenen Seen, die allesamt zu beliebten Ausflugszielen geworden sind und die grüne Lunge Duisburgs bilden.
Die früheste schriftliche Erwähnung Duisburgs geht auf das Jahr 883 zurück. Allerdings reicht die Geschichte der Stadt bis in den Anfang des fünften Jahrhunderts zurück, als Römer und Franken die Stadt besiedelten. In der jüngeren Geschichte prägten vor allem Kohle und Stahl das Bild der
Zoo
Stadt. Sie waren die Motoren des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg, der dafür gesorgt hatte, dass durch Bombenangriffe 80 Prozent der Wohngebäude in Duisburg zerstört oder stark beschädigt wurden, sodass wesentliche Bereiche der Stadt inklusive der Infrastruktur neu aufgebaut werden mussten.
Bedingt durch Kohlen- und Konjunktur-krisen hatte Duisburg bis in die Anfänge des 21. Jahrhunderts rund 30 Jahre mit hoher Erwerbslosigkeit und
Landschaftspark Nord daraus resultierendem Kaufkraftverlust zu kämpfen. Aber die Stadt steuerte auch erfolgreich dagegen, eröffnete 2007 den Citypalais mit Casino und neuer Mercatorhalle, ließ 2008 das Einkaufszentrum „Forum Duisburg“folgen und verfügt seit 2011 mit der Königsgalerie, die eine 20.000 Quadratmeter große Verkaufsfläche bietet, über ein weiteres Einkaufszentrum.
Doch es ist vor allem das große Angebot an kulturellen Einrichtungen sowie attraktiven
Duisburger Innenhafen
Veranstaltungen, das Duisburg neben seinen vielfältigen Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung zu dem macht, was es ist – eine lebendige, facettenreiche Stadt des Miteinanders. Das Kulturfestival „Duisburger Akzente“oder das „Traumzeit-festival“im Landschaftspark Duisburg-nord sind nur zwei Beispiele für bedeutsame Kulturveranstaltungen, die auch über Duisburg hinaus viele Freunde gefunden haben.
Vielfalt und Abwechslung ist auch das Stichwort, wenn es
Museum der Deutschen Binnenschifffahrt darum geht, den Erholungswert der Stadt zu beschreiben. Da geben sich eine Fülle von reizvollen Freizeitmöglichkeiten die Klinke in die Hand. Wer pulsierendes Stadtleben bevorzugt, kann dies rund um den König-heinrich-platz in der Duisburger City bekommen. Im Landschaftspark Duisburg-nord ist ein stillgelegtes Hüttenwerk zu einer Großstadt-oase der besonderen Art geworden. Der Zoo in Duisburg ist das ideale Ausflugsziel für Familien. Der Duisburger Innenhafen mit seinen vielen Bistros und Restaurants direkt am Wasser hat sich längst zu einem Juwel der Innenstadt entwickelt. Und eine Hafenrundfahrt, bei dem der größte Binnenhafen der Welt kennengelernt werden kann, sollte man sich nicht entgehen lassen.
Dazu kommt der faszinierende Gegenpol zur Industriekulisse der Ruhrgebiets-metropole: die Parks, Wälder und Seen, die für Menschen und Tiere einen wertvollen Rückzugsraum bieten. Das mehr als zehn Prozent des Duisburger Stadtgebiets Waldfläche ausmachen, ist bemerkenswert und sorgt für jede Menge Möglichkeiten der Ruhe und Entspannung. Botanische Gärten mit großer Artenvielfalt sind in Duissern und Hamborn zu finden. Im Volkspark Rheinhausen sind nicht nur Hirsche, Zwergziegen, Emus und Vögel zu Hause. Auch Spaziergänger und Jogger finden hier ein acht Kilometer langes Wegenetz vor. Der Revierpark Mattlerbusch ist als einer der schönsten Park- und Waldlandschaften des Ruhrgebiets bekannt. Und die Rheinaue Walsum ist ein 500 Hektar großes Naturschutzgebiet, das vor allem Vögel anzieht.
Es ist also der unnachahmliche Mix aus Ruhrgebiet und Niederrhein, aus Industrie und ländlicher Idylle, aus Großstadtflair und Naturatmosphäre, die Duisburg zu einer der sehenswertesten Städte im Ruhrgebiet macht.
Michael Elsing