Vorsorge ernst nehmen – auch ohne Beschwerden

Bei welchen Symptomen sollten Betroffene unbedingt schnell einen Arzt aufsuchen?

PROF. JOHANNES MARIA WOLFF

Bei häufigem Harndrang, besonders nachts, schwachem oder unterbrochenem Harnfluss mit dem Gefühl der unvollständigen Entleerung, Schmerzen beim Wasserlassen sollten Betroffene einen Arzt aufsuchen. Bei Blut in Urin oder Samenflüssigkeit ist Eile geboten – dieses Symptom ist ein sehr ernstes Warnzeichen.

Wie sehen die Prognosen aus, wenn Prostatakrebs frühzeitig erkannt wird?

WOLFF Je früher die Diagnose gesichert ist, dass es sich um ein Prostatakarzinom handelt, umso besser sind die Behandlungsmöglichkeiten. Ist der Tumor noch auf die Prostata beschränkt, liegen die Heilungsaussichten bei über 90 Prozent. Wir verfügen heute über ein umfangreiches Therapieangebot: Bei einer frühzeitigen Diagnose eines gut-differenzierten Tumors stehen auch organerhaltende Möglichkeiten zur Verfügung, wie die aktive Überwachung des Karzinoms oder das Tookad®-laserverfahren, mit dem Tumore in der Prostata so behandelt werden, dass sie absterben, ohne das Restorgan zu schädigen.

Wäre die Zahl der Neuerkrankungen geringer, wenn Männer regelmäßig zur Vorsorge gingen?

WOLFF Für viele Männer ist der Gang zum Urologen immer noch eine Überwindung. Erkrankungen der Prostata sind immer noch tabu- und schambehaftet. Dennoch sollten Männer die jährliche Vorsorgeuntersuchung wahrnehmen, auch wenn sie keine Beschwerden haben. Tumore wachsen oft im Verborgenen und verursachen häufig anfangs keine Beschwerden.

Paracelsus Klinik Golzheim, Friedrich-lau-straße 11, 40474 Düsseldorf,

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Prof. Dr. med. Johannes Maria Wolff, Chefarzt Urologie und Ärztlicher Direktor der Paracelsus Klinik Düsseldorf Golzheim