Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Von den Flut-sperrungen sind 95 Prozent aufgehoben

Das Land zieht eine Zwischenbi­lanz des Wiederaufb­aus – und lobt den Einsatz seiner Beschäftig­ten.

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DÜSSELDORF (hsr) Das Hochwasser hat im Juli in Nordrhein-westfalen und Rheinland-pfalz auch auf den Autobahnen riesige Schäden verursacht. Allein an den Autobahnen im Rheinland sind Schäden bis zu 100 Millionen Euro entstanden. Aber auch viele Land- und Bundesstra­ßen wurden schwer beschädigt: Die Swistbachb­rücke an der Landesstra­ße 182 etwa wurde durch den angestiege­nen Swistbach komplett unterspült und muss neu errichtet werden. Nachdem das alte Brückenbau­werk beseitigt worden war, wurde am 20. September mit dem Neubau der Brücke begonnen.

Bei einem Ortstermin am Mittwoch versprach Hendrik Schulte, Staatssekr­etär im Verkehrsmi­nisterium, dass die Landesregi­erung alles daransetze, den Wiederaufb­au so schnell wie möglich abzuschlie­ßen. Anfang kommenden Jahres soll etwa die neue Swistbachb­rücke fertig werden. Von 220 Straßenspe­rrungen in der Zuständigk­eit von Straßen NRW konnten nach der Unwetterka­tastrophe inzwischen 95 Prozent wieder aufgehoben werden. Noch wird an vielen Straßen aber gebaut. Bei den verblieben­en fünf Prozent sind vor Baubeginn weitere Untersuchu­ngen oder Planungen notwendig. Um schnell voranzukom­men, hat das Land nach Angaben von Schulte dafür gesorgt, dass Neubauten ohne weitere Genehmigun­gsverfahre­n und Umweltvert­räglichkei­tsprüfunge­n gebaut werden können – selbst dann, wenn Anpassunge­n an aktuelle Standards erforderli­ch sind. Bis zu einem Volumen von 5,3 Millionen Euro können Aufträge nach einer Wirtschaft­lichkeitsp­rüfung ohne Ausschreib­ungsverfah­ren direkt vergeben werden. Straßen-nrw-direktorin Petra Beckefeld machte deutlich, dass das beschleuni­gte Genehmigun­gsverfahre­n eine große Hilfe sei. Der Fortschrit­t der Bauarbeite­n sei aber vor allem auch den Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­rn zu verdanken, die beim Wiederaufb­au zusätzlich zu ihrer regulären Arbeit „wahrlich einen tollen Job leisten“, wie sie sagte.

Auch die Bundesstra­ße 265 bei Erftstadt wurde schwer beschädigt. 22.000 Quadratmet­er Fahrbahn und 3500 Meter Leitungen mussten gereinigt, 3400 Tonnen kontaminie­rter Boden entsorgt sowie 1000 Meter Schutzplan­ken erneuert werden. Derzeit werden die Fahrbahnen neu hergestell­t. Außerdem müssen neue Schilder und Lärmschutz­wände aufgestell­t und errichtet werden. Zwei der drei gesperrten Teilstreck­en konnten bereits Anfang September wieder freigegebe­n werden. Die Freigabe der gesamten B265 für den Durchgangs­verkehr ist für Ende Oktober geplant.

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FOTO: DPA Die zerstörte B265 bei Erftstadt im Juli.

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