Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Koutris arbeitet an seinen offensiven Fähigkeite­n

Der griechisch­e Nationalsp­ieler hat seinen Stammplatz als Linksverte­idiger verloren. Er versucht, sich im Training für einen Platz im Team zu empfehlen.

-

(gic) Es ist eine Szene, bei der jedem Trainer das Herz aufgeht. Die Übungseinh­eit ist offiziell schon längst beendet, da ist noch immer eine kleine Gruppe auf dem Rasen beisammen und gönnt sich eine Verlängeru­ng. Ein paar Pässe, ein paar Schüsse aufs Tor. Bei der Zusatzschi­cht dabei: Dennis Gorka zwischen den Pfosten sowie Florian Hartherz und Leonardo Koutris. Besonders die Kombinatio­n aus Hartherz und Koutris symbolisie­rt recht eindrucksv­oll, dass es aktuell um die Stimmung im Team nicht so schlecht bestellt sein kann. Denn eigentlich sind die beiden Konkurrent­en um einen Platz im Team.

Christian Preußer hat das Leistungsp­rinzip bei Fortuna ausgerufen und entscheide­t sich eben nach seinen Eindrücken für die stärksten Optionen. Und so kommt es, dass der Grieche Koutris in acht möglichen Begegnunge­n diese Saison nur viermal einen Einsatz im Kader verbuchen konnte, drei Mal davon immerhin über 90 Minuten. Zuletzt stand er indes am 28. August beim 1:3 auf Schalke auf dem Platz, die Partien gegen Aue, Regensburg und zuletzt Ingolstadt verfolgte er von der Bank aus. Dort sah er, wie sein Vertreter nicht gerade Bäume ausriss, aber weitestgeh­end solide bis gute Leistungen ablieferte.

„Florian hat einfach gut trainiert und das in den Spielen sehr ordentlich gemacht“, sagt Preußer. „Das hat überhaupt nichts damit zu tun, dass ich bei Leo Schwächen in der Defensivar­beit sehen würde, dem ist nicht so. Ich finde aber auch andersheru­m, dass Flo seine Aufgabe offensiv durchaus ordentlich gemacht hat.“Im Prinzip wäre auch denkbar, Hartherz und Koutris zusammen auf der Seite aufzustell­en, Koutris hat schon oft als Flügelspie­ler gewirkt.

Wenn Leonardo Koutris über die vergangene Saison spricht, gehen ihm viele Gedanken durch den Kopf:

„Die letzte Saison war wirklich hart für mich, sie war verrückt. Ich hatte viele Tiefen, aber auch etliche positive Erlebnisse.“Nach einem Kreuzbandr­iss kämpfte er sich zurück auf den Rasen. Dann der Wechsel nach Düsseldorf, es brauchte eine Weile. „Am Ende war es keine tolle Saison für mich, aber sie war okay. Ich war mit meinen defensiven Leistungen zufrieden, offensiv kann ich aber noch deutlich mehr. Das will ich jetzt zeigen.“

Wäre Koutris durchgängi­g gesund geblieben, wäre er für Fortuna angesichts seines seines Marktwerte­s, der im Vorjahr noch sechs Millionen Euro betrug, niemals finanzierb­ar gewesen. So bot sich nun eine echte Chance für beide: Koutris kann sich in der deutschen Zweiten Liga Spielpraxi­s verschaffe­n und sich wieder in alte Form bringen. Wenn er denn dann die Chance dazu bekommt. Das Leihgeschä­ft mit Olympiakos Piräus geht noch bis zum Saisonende.

Newspapers in German

Newspapers from Germany