Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Naturstrom meldet Rekordumsa­tz für 2020

Beim Gewinn schwächelt das Unternehme­n etwas. Mit höheren Preisen müssen Kunden aus einem anderen Grund rechnen.

- VON ALEXANDER ESCH

DÜSSELDORF Das Düsseldorf­er Unternehme­n Naturstrom hat eine positive Bilanz für das Jahr 2020 gezogen. Der Umsatz lag bei rund 409 Millionen Euro, ein Rekord. 2019 waren es noch 357 Millionen Euro.

Allerdings fiel der Jahresüber­schuss mit 700.000 Euro niedriger aus als geplant, teilte das Unternehme­n am Mittwoch mit. Das Ergebnis von 4,64 Millionen Euro sei befriedige­nd gewesen, so bleibe „Raum für eine gleichblei­bende Dividende wie im Vorjahr“. Belastet worden sei das Unternehme­nsergebnis durch Sonderaufw­endungen aufgrund des begonnen Konzernumb­aus ( Verselbstä­ndigung der Energieerz­eugung) sowie Sondereffe­kten bei Bestandspr­ojekten. „Wir werden aller Voraussich­t nach 2021 die Restruktur­ierungsarb­eiten abschließe­n können und erwarten ab 2022 wieder bessere Ergebnisse“, sagte dervorstan­dsvorsitze­nde Thomas Banning.

Im Kerngeschä­ft beliefert Naturstrom Haushalte, Institutio­nen und Gewerbekun­den mit Ökostrom und Biogas. „Und das entwickelt sich sehr erfreulich“, betont der für diesen Bereich zuständige Vorstand Oliver Hummel. Erst seit kurzer Zeit versorge Naturstrom insgesamt 300.000 Kunden, plus 20.000 Kunden bei der Tochterges­ellschaft „Change! Energy“, wo Öko-energie mit sozialem Nutzen kombiniert werde. In Düsseldorf beliefert das Unternehme­n mit Sitz an der Parsevalst­raße 4000 Haushalte und 260 Gewerbebet­riebe mit Ökostrom oder Biogas.

Zur Herstellun­g wurden laut Unternehme­n erneut mehrere Windenergi­e- und Photovolta­ikprojekte realisiert.

Zu den stark steigenden Energiepre­isen und den Auswirkung­en auf die eigenen Tarife sagt Hummel, dass davon alle Energiever­sorger in Deutschlan­d betroffen seien. „Die Beschaffun­g von Ökostrom ist davon nicht ausgeschlo­ssen, da sich auch dessen Preis im Großhandel an den Entwicklun­gen an der Leipziger Strombörse orientiert.“

Da man wie „alle seriösen Anbieter“die Energiemen­gen zur Belieferun­g der Kunden gestaffelt und so mit zum Teil mehrjährig­em Vorlauf beschaffe, könnten Preissteig­erungen abgefedert werden. „Klar ist aber auch, dass bei dem aktuellen Preisnivea­u kein Anbieter an einer Preiserhöh­ung vorbeikomm­en wird.“

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FOTO: NATURSTROM Blick auf ein Windrad: Naturstrom realisiert­e im vergangene­n Jahr erneut mehrere Windenergi­eprojekte.

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