Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Naturstrom meldet Rekordumsatz für 2020
Beim Gewinn schwächelt das Unternehmen etwas. Mit höheren Preisen müssen Kunden aus einem anderen Grund rechnen.
DÜSSELDORF Das Düsseldorfer Unternehmen Naturstrom hat eine positive Bilanz für das Jahr 2020 gezogen. Der Umsatz lag bei rund 409 Millionen Euro, ein Rekord. 2019 waren es noch 357 Millionen Euro.
Allerdings fiel der Jahresüberschuss mit 700.000 Euro niedriger aus als geplant, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Das Ergebnis von 4,64 Millionen Euro sei befriedigend gewesen, so bleibe „Raum für eine gleichbleibende Dividende wie im Vorjahr“. Belastet worden sei das Unternehmensergebnis durch Sonderaufwendungen aufgrund des begonnen Konzernumbaus ( Verselbständigung der Energieerzeugung) sowie Sondereffekten bei Bestandsprojekten. „Wir werden aller Voraussicht nach 2021 die Restrukturierungsarbeiten abschließen können und erwarten ab 2022 wieder bessere Ergebnisse“, sagte dervorstandsvorsitzende Thomas Banning.
Im Kerngeschäft beliefert Naturstrom Haushalte, Institutionen und Gewerbekunden mit Ökostrom und Biogas. „Und das entwickelt sich sehr erfreulich“, betont der für diesen Bereich zuständige Vorstand Oliver Hummel. Erst seit kurzer Zeit versorge Naturstrom insgesamt 300.000 Kunden, plus 20.000 Kunden bei der Tochtergesellschaft „Change! Energy“, wo Öko-energie mit sozialem Nutzen kombiniert werde. In Düsseldorf beliefert das Unternehmen mit Sitz an der Parsevalstraße 4000 Haushalte und 260 Gewerbebetriebe mit Ökostrom oder Biogas.
Zur Herstellung wurden laut Unternehmen erneut mehrere Windenergie- und Photovoltaikprojekte realisiert.
Zu den stark steigenden Energiepreisen und den Auswirkungen auf die eigenen Tarife sagt Hummel, dass davon alle Energieversorger in Deutschland betroffen seien. „Die Beschaffung von Ökostrom ist davon nicht ausgeschlossen, da sich auch dessen Preis im Großhandel an den Entwicklungen an der Leipziger Strombörse orientiert.“
Da man wie „alle seriösen Anbieter“die Energiemengen zur Belieferung der Kunden gestaffelt und so mit zum Teil mehrjährigem Vorlauf beschaffe, könnten Preissteigerungen abgefedert werden. „Klar ist aber auch, dass bei dem aktuellen Preisniveau kein Anbieter an einer Preiserhöhung vorbeikommen wird.“