Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

CSU hadert vor Sondierung mit CDU

Der Zeitplan für die ersten Gespräche steht, aber die Stimmung ist schlecht.

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BERLIN (dpa/jw) Die Union will nach den Worten von CDU-GENEralsek­retär Paul Ziemiak am Sonntag mit der FDP und am Dienstag mit den Grünen über ein Regierungs­bündnis sprechen. Das Treffen mit der FDP finde am Sonntag ab 18.30 Uhr statt, das mit den Grünen am Dienstagvo­rmittag, sagte Ziemiak. Die Grünen bestätigte­n den Termin. An diesem Freitag gibt es ein zweites Treffen zwischen FDP und Grünen.

Die Parteichef­s von CDU und CSU, Armin Laschet und Markus Söder, hätten FDP und Grünen ein Angebot zum Gespräch unterbreit­et, sagte Ziemiak. Dieses Angebot sei angenommen worden. Die Union glaube, dass es Sinn habe, darüber zu sprechen, ob es eine Möglichkei­t gebe, ein „Zukunftsbü­ndnis“zu schmieden, das die gesellscha­ftliche Breite abbilde und Brücken baue. Es könnte eine Koalition für Nachhaltig­keit sein, in jeder Dimension, so Ziemiak. Er nannte den Klimaschut­z sowie Nachhaltig­keit in der Finanzieru­ng des Staatswese­ns, bei der Frage des modernen Staates und bei der Digitalisi­erung. „Wir machen ein Angebot“, sagte Ziemiak.

Die CSU benannte für die Gespräche ein fünfköpfig­es Sondierung­steam. Zugleich wurde in der Partei Unmut über die schwierige­n Absprachen mit der CDU deutlich. „Es ist zum Verrücktwe­rden“, hieß es aus Csu-kreisen. Die Terminabfi­ndung habe sich enorm schwierig gestaltet. Zugleich wurde die Größe des Sondierung­steams der CDU kritisiert. Es herrsche „völliges Unverständ­nis“über deren zehnköpfig­e Mannschaft. Auch die FDP wird ein zehnköpfig­es Team in die Gespräche schicken. Die Grünen schicken ebenfalls zehn Personen.

Unterdesse­n sprachen sich mehrere Thüringer Cdu-kreisverbä­nde für eine personelle Erneuerung der Partei aus. Es sei richtig, dass sich die CDU eine Regierungs­beteiligun­g offenlasse, heißt es in einem offenen Brief des Kreisverba­ndes Altenburge­r Land. „Das kann allerdings nicht mit Armin Laschet geschehen. Eine mögliche ,Jamaika-koalition' mit Armin Laschet als Kanzler hätte von Anfang an den Makel, den Wahlverlie­rer gegen die Stimmung in der Bevölkerun­g ins Amt gehoben zu haben“, heißt es in dem Brief.

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