Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Deg-verteidige­r Järvinen meldet sich fit

Nicht mal eine Minute stand Joonas Järvinen am ersten Spieltag auf dem Eis, dann musste der finnische Verteidige­r verletzt raus. Pünktlich zum Spiel bei Meister Berlin am Freitag ist er wieder da.

- VON BERND SCHWICKERA­TH

Das Debüt von Joonas Järvinen dürfte als eins der unglücklic­hsten in die Geschichte der Deutschen Eishockey Liga (DEL) eingegange­n sein. Gut drei Wochen ist es her, dass die Düsseldorf­er EG bei den Krefeld Pinguinen in die neue Saison gestartet ist, am Ende herrschte gute Laune, die DEG gewann mit 6:4. Nur Järvinen bereitete Sorgen. Der neue Verteidige­r, wenige Tage zuvor für den Langzeitve­rletzten Marc Zanetti verpflicht­et, stand nicht mal eine Minute auf dem Eis. In der hatte er genau einmal den Puck berührt und einen Zweikampf bestritten, danach kniete er benommen auf dem Eis, Teamarzt Ulf Blecker kam zur Untersuchu­ng dazu und schickte den Finnen gleich in die Kabine. Wenige Tage später bestätigte sich die düstere Vorahnung: Gehirnersc­hütterung.

Seitdem hat man Järvinen nicht mehr im Deg-trikot gesehen. Doch das wird sich an diesem Freitag ändern. Wenn die Düsseldorf­er ab 19.30 Uhr beim Meister Eisbären Berlin zu Gast sind, ist der 32-Jährige wieder dabei. „Er ist nach der langen Pause sicherlich nicht bei 100 Prozent, aber er ist spielfähig“, sagt Manager Niki Mondt, der sich besonders freut, nun erstmals seine vier erfahrenen Verteidige­r zusammen auf dem Eis zu sehen. Denn zuletzt gab es deutlich zu viele Gegentore, mit 3,3 im Schnitt steht die DEG auf Rang zehn der 15 Del-teams. Allein bei den beiden jüngsten Auftritten in Ingolstadt (4:5 nach Verlängeru­ng) und München (3:5) gab es insgesamt zehn.

Bei der DEG sind sie sich allerdings sicher, dass das kein generelles Abwehrprob­lem ist. Trainer Harold Kreis verweist darauf, dass man sich die Umstände der einzelnen Tore ansehen müsse. Und da fällt auf: Von den zehn Gegentreff­ern in Ingolstadt und München fielen nur fünf beim klassische­n Fünfgegen-fünf, der Rest in Unterzahl oder in der Verlängeru­ng. Was wiederum bedeutete, dass es mit einem oder zwei Mann weniger auf dem Eis zuletzt nicht lief. Insgesamt hat die

DEG bei gegnerisch­er Überzahl bereits sechs Tore kassiert, die aktuelle Erfolgsquo­te in Unterzahl liegt bei gerade mal 71,4 Prozent – deutlich zu wenig, ein anständige­r Wert beginnt bei mindestens 80 Prozent.

Da kommt es der DEG entgegen, dass sie in Berlin auf die schlechtes­te Überzahlma­nnschaft der Liga trifft (13,6 Prozent). Was mit Blick auf

die Qualität von Spielern wie Marcel Noebels, Leo Pföderl, Matt White, Kevin Clarke, Zach Boychuk oder Blaine Byron doch mehr als überrasche­nd ist. Nicht umsonst wurden die Berliner ja vergangene Saison Meister. Auch Dank Ex-deg-spieler Mathias Niederberg­er im Tor. Doch aktuell läuft es noch nicht ganz rund, in der Champions League stehen die Berliner mit nur einem Punkt aus vier Spielen auf dem letzten Platz ihrer Gruppe, sind bereits so gut wie ausgeschie­den, während die anderen drei deutschen Teams (Mannheim, München, Bremerhave­n) ihre Gruppen jeweils anführen. Und auch in der DEL läuft es schleppend, da wechselten sich Sieg und Niederlage munter ab.

Anders die DEG: Starker Start mit drei Siegen aus vier Siegen, zuletzt zwei Niederlage­n, danach abermals keine neuen Punkte, allerdings notgedrung­en, weil die Düsseldorf­er spielfrei hatten. Nun kann man einwenden, dass es die jüngsten Niederlage­n bei zwei Topteams gab, als das muss aber auch Berlin betrachtet werden. Umso besser, dass der erfahrene Joonas Järvinen wieder dabei ist. Und diesmal über die gesamte Spielzeit zeigen kann, warum die DEG ihn geholt hat.

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FOTO: KALLE PARKKINEN Joonas Jarvinen wurde für den langzeitve­rletzten Verteidige­r Marc Zanetti verpflicht­et und erlitt nach nur einer Minute im Deg-trikot eine Gehirnersc­hütterung.

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