Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Den Kindern ein Hin und Her ersparen

- VON JAN DREBES

Unsicherhe­it durch die Corona-pandemie ist belastend. Für Kinder kann sie aber noch belastende­r sein als für Erwachsene. Denn Kinder und Jugendlich­e können die abstrakte Bedrohung durch ein Virus kaum überblicke­n. Psychologe­n warnen seit Monaten vor den Folgen solcher Verunsiche­rung für die Jüngsten in unserer Gesellscha­ft. Kinder brauchen ein möglichst hohes Maß an Sicherheit und Stabilität, gerade an den Schulen.

Wenn nun einzelne Länder ein Ende der Maskenpfli­cht im Unterricht und in den Pausen umsetzen, senden sie das Signal: Die Pandemie ist vorbei. Doch die Maßnahme kommt zu früh, denn die Pandemie ist noch nicht vorbei. Virologen warnen vor steigenden Zahlen in der kühlen Jahreszeit, die jetzt erst beginnt. Vor einem Jahr brachten Reiserückk­ehrer nach den Herbstferi­en das Virus aus anderen Ländern mit, und die nächste Infektions­welle rollte übers Land. Heute haben wir Impfstoffe, doch die Impfquote ist nach Ansicht von Experten noch längst nicht hoch genug. Und noch immer sterben jeden Tag Menschen in Zusammenha­ng mit dem Virus, zudem sind die LongCovid-folgen kaum erforscht.

Sicher, für Kinder ist eine Maske im Unterricht eine unangenehm­e Einschränk­ung. Doch sie ist ein guter Schutz vor dem Virus, solange es insbesonde­re für jüngere Altersgrup­pen kein Impfangebo­t gibt. Erst wenn das der Fall ist, die Ferien vorbei sind und die Zahlen im Herbst und Winter unter Kontrolle bleiben, sollte über ein Ende der Masken im Unterricht nachgedach­t werden. Es wäre der vorsichtig­e aber richtige Weg, um nicht weitere Maßnahmen wie noch häufigeres Testen oder gar Einschränk­ungen wie Wechselunt­erricht nötig zu machen. Dafür sollten auch die Erwachsene­n in der kalten Jahreszeit in Innenräume­n weiterhin konsequent Maske tragen.

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