Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Den Kindern ein Hin und Her ersparen
Unsicherheit durch die Corona-pandemie ist belastend. Für Kinder kann sie aber noch belastender sein als für Erwachsene. Denn Kinder und Jugendliche können die abstrakte Bedrohung durch ein Virus kaum überblicken. Psychologen warnen seit Monaten vor den Folgen solcher Verunsicherung für die Jüngsten in unserer Gesellschaft. Kinder brauchen ein möglichst hohes Maß an Sicherheit und Stabilität, gerade an den Schulen.
Wenn nun einzelne Länder ein Ende der Maskenpflicht im Unterricht und in den Pausen umsetzen, senden sie das Signal: Die Pandemie ist vorbei. Doch die Maßnahme kommt zu früh, denn die Pandemie ist noch nicht vorbei. Virologen warnen vor steigenden Zahlen in der kühlen Jahreszeit, die jetzt erst beginnt. Vor einem Jahr brachten Reiserückkehrer nach den Herbstferien das Virus aus anderen Ländern mit, und die nächste Infektionswelle rollte übers Land. Heute haben wir Impfstoffe, doch die Impfquote ist nach Ansicht von Experten noch längst nicht hoch genug. Und noch immer sterben jeden Tag Menschen in Zusammenhang mit dem Virus, zudem sind die LongCovid-folgen kaum erforscht.
Sicher, für Kinder ist eine Maske im Unterricht eine unangenehme Einschränkung. Doch sie ist ein guter Schutz vor dem Virus, solange es insbesondere für jüngere Altersgruppen kein Impfangebot gibt. Erst wenn das der Fall ist, die Ferien vorbei sind und die Zahlen im Herbst und Winter unter Kontrolle bleiben, sollte über ein Ende der Masken im Unterricht nachgedacht werden. Es wäre der vorsichtige aber richtige Weg, um nicht weitere Maßnahmen wie noch häufigeres Testen oder gar Einschränkungen wie Wechselunterricht nötig zu machen. Dafür sollten auch die Erwachsenen in der kalten Jahreszeit in Innenräumen weiterhin konsequent Maske tragen.
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