Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Karliczek fordert häufigere Tests für Schüler ohne Maske

- VON JAN DREBES

BERLIN Bundesbild­ungsminist­erin Anja Karliczek (CDU) hat ein Ende der Maskenplic­ht, das einige Länder künftig an Schulen umsetzen wollen, begrüßt. Zugleich mahnte sie zusätzlich­es Testen als Sicherheit­smaßnahme an. „Aus meiner Sicht kann ich nachvollzi­ehen, wenn auch die Maskenpfli­cht in dieser Phase der Pandemie nun gelockert wird. Das Tragen von Masken beeinträch­tigt einen normalen Unterricht und ist für die Schülerinn­en und Schüler belastend“, sagte Karliczek unserer Redaktion. „Allerdings muss bei einer Lockerung der Maskenpfli­cht weiter oder sogar vermehrt in den Schulen getestet werden“, so die Cdu-politikeri­n.

Karliczek bezog dies vor allem auf die Zeit nach den Herbstferi­en. „Denn dann kann es nach den Erfahrunge­n aus der Vergangenh­eit durchaus sein, dass die Infektions­zahlen wieder steigen. Nach wie vor ist eine Infektions­prävention an den Schulen auch zum Schutz der Kinder und Jugendlich­en wichtig“, so die Ministerin. Sie wollte eine Wiedereinf­ührung der Maskenpfli­cht nicht ausschließ­en. „Falls das Infektions­geschehen es erfordert, kann es auch immer wieder sein, dass zu der Maskenpfli­cht zurückgeke­hrt werden muss. Nach wie vor ist diese Pandemie nicht vorbei, aber wir können uns aus meiner Sicht derzeit weitere umsichtige Schritte der Normalisie­rung erlauben“, so Karliczek. Sie forderte auch Kinder und Jugendlich­e dazu auf, sich impfen zu lassen. „Denn momentan ist die Impfquote in Deutschlan­d nach wie vor viel zu niedrig. So bleibt uns die PandemieLa­ge länger erhalten als nötig. Auch Kinder und Jugendlich­e ab zwölf Jahren können sich impfen lassen.“

Berlin, Brandenbur­g und das Saarland gehören zu den ersten Ländern, die an Schulen ein Ende der Maskenpfli­cht beschlosse­n oder bereits umgesetzt haben. Ärztevertr­eter begrüßten das. Der Präsident des Berufsverb­ands der Kinder- und Jugendärzt­e, Thomas Fischbach, hatte das generelle Festhalten an einer Maskenpfli­cht in Schulen zuvor als „unangemess­en“bezeichnet. Ärztepräsi­dent Klaus Reinhardt äußerte sich ähnlich. Experten wie die Virologin Melanie Brinkmann sowie Lehrervert­reter zeigten sich skeptisch oder warnten hingegen vor verfrühten Schritten. In Berlin erreichte eine Petition gegen das Ende der Maskenpfli­cht bis Sonntag 1500 Unterschri­ften, die Organisato­ren sprachen von einer „Durchseuch­ung mit Ansage“. An Berliner Schulen wird an diesem Montag die Maskenpfli­cht im Unterricht bis zur sechsten Klasse aufgehoben.

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