Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
DEG gewinnt auch gegen Nürnberg 3:1
Für die Düsseldorfer war es ein perfektes Wochenende: Nur zwei Gegentore, sechs Punkte, ein überraschend starker Platz vier in der Tabelle. Sein 600. Spiel in der DEL machte Verteidiger Marco Nowak.
Ein Sondertrikot mit einer großen 600 auf dem Rücken hatten sie nicht vorbereitet, auch keinen Blumenstrauß oder etwas Gerahmtes. Dabei macht man das ja normalerweise so in der Deutschen Eishockey Liga (DEL), wenn jemand ein Jubiläum feiert. So wie das bei Marco Nowak am Sonntagnachmittag der Fall war, da stand der Verteidiger der Düsseldorfer EG zum 600. Mal in der DEL auf dem Eis. Und die Spielplangestalter im DEL-BÜRO hätten es nicht besser treffen können. Zu Gast in Düsseldorf waren nämlich die Nürnberg Ice Tigers, neben der DEG das andere Team, für das Nowak in der ersten Liga spielte.
Dass die große Ehrung vor dem Spiel ausfiel, störte den 31-Jährigen selbst allerdings weniger, er freute sich einfach über den nächsten Sieg seiner Mannschaft. Mit 3:1 (0:0, 1:0, 2:1) gewann die DEG gegen Nürnberg, also mit dem gleichen Ergebnis, mit dem die Düsseldorfer bereits am Freitagabend beim Meister Eisbären Berlin gewonnen hatten. Nur zwei Gegentore, sechs Punkte, ein überraschend starker Platz vier in der Tabelle – die Laune war schon mal schlechter rund um die DEG.
Überraschen könne ihn das allerdings nicht, er habe schon während der Vorbereitung gemerkt, dass der Kader stärker ist, als er von außen gemacht wurde, sagte Nowak hinterher, dessen Team sich am Sonntag allerdings zunächst schwer tat. Und weil das auch für die Nürnberger galt, erlebten die lediglich 5343 Fans im Dome ein zähes erstes Drittel. Zwar gab es ein paar Chancen auf beiden Seiten, Stephen Macaulay traf sogar die Latte, aber schön anzusehen war das selten: Wenig Tempo, dafür umso mehr ungenaue Pässe und Stockfehler prägten die ersten 20 Minuten.
Das änderte sich erst im zweiten Drittel, was wiederum an Jubilar Nowak lag, der die beiden Teams und vor allem die zwischendurch doch sehr leise Halle aufweckte. Vorausgegangen war ein in Nowaks Augen zu hartes Einsteigen des Nürnbergers Max Kislinger, den er danach anging. Plötzlich waren Emotionen da, das Spiel wurde schneller, gradliniger, hitziger. Allein im Mittelabschnitt gab es neun Strafzeiten, und als in der 27. Minute zwei Nürnberger gemeinsam auf der Strafbank saßen, nutzte Macaulay die doppelte Überzahl für einen krachenden Schlagschuss unter die Latte zum 1:0. Kurz danach traf Daniel Fischbuch den Pfosten.