Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Naturschutz an der Streuobstwiese
Zur Apfelveranstaltung am Unterbacher See kamen viele Naturinteressierte und Familien. Sie informierten sich über Insekten, Vögel, Wildkräuter und alte Apfelsorten.
UNTERBACH Direkt am Unterbacher See liegt die Streuobstwiese des Naturschutzbund (Nabu) Düsseldorf. „Wir haben hier 19 Streuobstbäume und auf der Wiese viele Wildkräuter“, sagt Teresa Taborek-weisker vom Nabu. Ein besonderer Lebensraum, der sich nicht sofort auf den ersten Blick in seiner ganzen Vielfalt erschließt. Die verborgenen Seiten der Wiese und ihrer Wildkräuter erklärte Brigitte Steinke vom Nabu: „Es gibt hier einen großen Bestand der weißen Taubnessel, die sehr beliebt bei Hummeln und Bienen ist, außerdem sehr viel Ehrenpreis und auch Wiesenschaumkraut.“
Erklärungen zu den Wildpflanzen, den vielen Insekten und verborgenen Flecken für Vögel bot die Apfelveranstaltung. Viele Besucher machten bei der Runde um den See deshalb einen kleinen Stopp. Alte Apfelsorten zur Verkostung und zum Verkauf gab es am Stand der Biologischen Station Haus Bürgel. „Mein Mann ist Allergiker, und hier finden wir immer etwas“, sagt eine Besucherin. Das Verkaufsteam stellte die alten Apfelsorten vor, zu denen auch die Goldparmäne und der KaiserWilhelm-apfel zählen. Ausgestattet mit kleinen Apfel-probierstücken tobten die ersten Kinder über die weitläufige Wiese, während sich die Eltern informierten. „Wir wollen noch selbst einen Apfelbaum pflanzen und probieren hier verschiedene Sorten aus“, sagt Vater Hendrik. Mit den Kindern besuchten die Eltern die aufgestellten Insektenhotels und bekamen Informationen zu Honig und Wildbienen. Imker Reinhold Zimmermann: „Im Frühjahr haben wir die Obstbaumblüte, die Birne kommt zuerst, dann kommt der Apfel, dann haben wir Schlehen und auch Weißdorn“, sagt er.
Neben Vögel- und Insektennisthilfe, die der Nabu den Besuchern vorstellte, gab es vielfältige Informationen zum Naturschutz. In kleinen Führungen wurden der Artenschutz auf der Wiese erläutert und die verschiedenen Obstbäume erklärt. Auch der Vogelschutz stand auf dem Programm. In Düsseldorf ist der Kiebitz aktuell noch an drei Stellen heimisch, unter anderem am Flughafen am Hochwasserrückhaltebecken, einmal in Volmerswerth/hamm und hin und wieder gibt es Brutpaare in Himmelgeist. Christine Kammel stellte dazu das Kiebitzschutzprojekt vor. „Schon in diesem Jahr hatten wir ein bisschen Erfolg, drei Küken haben es in Volmerswerth geschafft.“Dort gab es im letzten Jahr kein einziges Küken, dass groß wurde. Weil Küken oft geduckt am Boden verharren und manchmal auch in Bäche fallen, ist Aufklärung und Aufmerksamkeit besonders wichtig. „Wir haben dazu Plakate aufgehängt und wer etwas beobachtet, kann uns das melden“, sagt sie.