Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Naturschut­z an der Streuobstw­iese

Zur Apfelveran­staltung am Unterbache­r See kamen viele Naturinter­essierte und Familien. Sie informiert­en sich über Insekten, Vögel, Wildkräute­r und alte Apfelsorte­n.

- VON SIMONA MEIER

UNTERBACH Direkt am Unterbache­r See liegt die Streuobstw­iese des Naturschut­zbund (Nabu) Düsseldorf. „Wir haben hier 19 Streuobstb­äume und auf der Wiese viele Wildkräute­r“, sagt Teresa Taborek-weisker vom Nabu. Ein besonderer Lebensraum, der sich nicht sofort auf den ersten Blick in seiner ganzen Vielfalt erschließt. Die verborgene­n Seiten der Wiese und ihrer Wildkräute­r erklärte Brigitte Steinke vom Nabu: „Es gibt hier einen großen Bestand der weißen Taubnessel, die sehr beliebt bei Hummeln und Bienen ist, außerdem sehr viel Ehrenpreis und auch Wiesenscha­umkraut.“

Erklärunge­n zu den Wildpflanz­en, den vielen Insekten und verborgene­n Flecken für Vögel bot die Apfelveran­staltung. Viele Besucher machten bei der Runde um den See deshalb einen kleinen Stopp. Alte Apfelsorte­n zur Verkostung und zum Verkauf gab es am Stand der Biologisch­en Station Haus Bürgel. „Mein Mann ist Allergiker, und hier finden wir immer etwas“, sagt eine Besucherin. Das Verkaufste­am stellte die alten Apfelsorte­n vor, zu denen auch die Goldparmän­e und der KaiserWilh­elm-apfel zählen. Ausgestatt­et mit kleinen Apfel-probierstü­cken tobten die ersten Kinder über die weitläufig­e Wiese, während sich die Eltern informiert­en. „Wir wollen noch selbst einen Apfelbaum pflanzen und probieren hier verschiede­ne Sorten aus“, sagt Vater Hendrik. Mit den Kindern besuchten die Eltern die aufgestell­ten Insektenho­tels und bekamen Informatio­nen zu Honig und Wildbienen. Imker Reinhold Zimmermann: „Im Frühjahr haben wir die Obstbaumbl­üte, die Birne kommt zuerst, dann kommt der Apfel, dann haben wir Schlehen und auch Weißdorn“, sagt er.

Neben Vögel- und Insektenni­sthilfe, die der Nabu den Besuchern vorstellte, gab es vielfältig­e Informatio­nen zum Naturschut­z. In kleinen Führungen wurden der Artenschut­z auf der Wiese erläutert und die verschiede­nen Obstbäume erklärt. Auch der Vogelschut­z stand auf dem Programm. In Düsseldorf ist der Kiebitz aktuell noch an drei Stellen heimisch, unter anderem am Flughafen am Hochwasser­rückhalteb­ecken, einmal in Volmerswer­th/hamm und hin und wieder gibt es Brutpaare in Himmelgeis­t. Christine Kammel stellte dazu das Kiebitzsch­utzprojekt vor. „Schon in diesem Jahr hatten wir ein bisschen Erfolg, drei Küken haben es in Volmerswer­th geschafft.“Dort gab es im letzten Jahr kein einziges Küken, dass groß wurde. Weil Küken oft geduckt am Boden verharren und manchmal auch in Bäche fallen, ist Aufklärung und Aufmerksam­keit besonders wichtig. „Wir haben dazu Plakate aufgehängt und wer etwas beobachtet, kann uns das melden“, sagt sie.

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RP-FOTO: SIMONA MEIER Reinhold Zimmermann (Imker), Christine Kammel (Kiebitzsch­utzprojekt) und Teresa Taborek-weisker (Nabu) nahmen am Apfeltag teil.

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