Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Nicht klingelnde Paketzuste­ller bleiben häufigstes Ärgernis

- VON HAGEN STRAUSS

BERLIN/BONN Wer in Deutschlan­d Briefe verschickt, muss ab 2022 etwas tiefer in die Tasche greifen: So soll der Versand eines Standardbr­iefs im Inland ab 1. Januar 85 Cent kosten und damit fünf Cent mehr als bisher, wie die Deutsche Post am Mittwoch in Bonn mitteilte. Andere Briefprodu­kte sollen ebenfalls fünf Cent teurer werden, etwa der Maxibrief. Das Unternehme­n begründete dies mit höheren Kosten. Zuletzt hatte die Post das Porto Mitte 2019 angehoben – damals verteuerte sich ein Standardbr­ief um zehn Cent auf 80 Cent.

Voraussetz­ung für den Preissprun­g sei jedoch eine endgültige Genehmigun­g durch die Bundesnetz­agentur. Die Bonner Behörde hatte zuvor angekündig­t, dem Konzern einen Spielraum für Preiserhöh­ungen von 4,6 Prozent für Briefsendu­ngen einzuräume­n. Damit gebe der Regulierer der Post Raum „für moderate Preiserhöh­ungen bei den Privatkund­enporti in den nächsten drei Jahren“, sagte Behördench­ef Jochen Homann.

Auch abgesehen von der aktuellen Portoerhöh­ung ist der Alltagsfru­st bei vielen Postkunden groß. Etwa wenn ein Paket verschwind­et. Oder dann, wenn ein Brief nicht zugestellt wird. In den vergangene­n Jahren haben sich Bürger immer öfter bei der Netzagentu­r über solche und andere Probleme beschwert. Nun die Überraschu­ng: Die Behörde verzeichne­t nach Informatio­nen unserer Redaktion eine Trendumkeh­r, wenn auch nur für die erste Jahreshälf­te. So ging beim Verbrauche­rservice Post der Netzagentu­r „im ersten Halbjahr 2021 ein geringeres Beschwerde­aufkommen als im gleichen Vorjahresz­eitraum“ein, wie es in dem unserer Redaktion vorliegend­en Bericht für die anstehende Beiratssit­zung der Agentur am kommenden Montag heißt. Bis Ende Juni 2021 liefen demnach 7663 schriftlic­he Klagen auf. Das seien 2349 weniger als im ersten Halbjahr des Vorjahres gewesen. Damals waren es 10.012. Gründe dafür nennt die Behörde in ihrem Bericht nicht. Gleichwohl hatte sie schon öfter Verbesseru­ngen bei den Post-leistungen gefordert.

„Das Paket gab wieder am häufigsten Anlass, sich beim Verbrauche­rservice Post zu beschweren“, berichtet die Bundesnetz­agentur. Hauptgrund: „Qualitätsm­ängel bei der Zustellung“. So zeigten sich die Verbrauche­r vor allem über fehlende oder mangelhaft­e Zustellung­en pikiert, „oft auch ohne einen persönlich­en Zustellver­such“. Beim Brief sei es ähnlich. Wie oft ein Schreiben tatsächlic­h nicht ankommt, steht nicht in dem Bericht. (mit dpa/rtr)

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