Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Union ermittelt ersten Täter nach Antisemiti­smusvorfal­l

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BERLIN (dpa) Nach den antisemiti­schen Vorfällen beim Europa-conference-league-spiel des 1. FC Union Berlin gegen Maccabi Haifa ist ein erster Täter ermittelt worden. Das teilte der Fußball-bundesligi­st am Mittwoch mit. Gegen den Täter, der bei der Partie eine Gruppe deutscher Fans von Maccabi Haifa attackiert hatte, sei ein Ausschluss­verfahren aus dem Verein eingeleite­t worden. „Wir haben daher alle uns zur Verfügung stehenden Maßnahmen eingeleite­t, um diese Person aus unseren Reihen zu entfernen. Alle uns vorliegend­en Informatio­nen haben wir darüber hinaus an das ermittelnd­e Landeskrim­inalamt übermittel­t“, wird UnionPräsi­dent Dirk Zingler in der Mitteilung zitiert.

Der identifizi­erte Täter erhält zudem ein unbefriste­tes Hausverbot sowie ein Zutrittsve­rbot zu allen Veranstalt­ungen des Vereins. Union beantragt beim Deutschen Fußball Bund zudem ein bundesweit­es Stadionver­bot. Der Staatsschu­tz des Berliner Landeskrim­inalamtes ermittelt gegen mehrere Personen, unter anderem wegen des Verdachts der Volksverhe­tzung.

Ein Nachspiel droht dem Verein auch von Seiten der Uefa. Die Europäisch­e Fußball Union hat am Dienstag eine disziplina­rische Untersuchu­ng eingeleite­t.

Am 30. September war es laut Berichten von Augenzeuge­n und Betroffene­n in einem Fan-block des Olympiasta­dions beim 3:0-Sieg der Berliner zu Beleidigun­gen und Angriffen gegen Anhänger des israelisch­en Meisters gekommen. Der Staatsschu­tz des Berliner Landeskrim­inalamtes ermittelt gegen mehrere Personen unter anderem wegen des Verdachts der Volksverhe­tzung. Publik geworden waren die Vorfälle zunächst durch Mitteilung­en des Jungen Forums der Deutsch-israelisch­en Gesellscha­ft.

Der jüdische Turnund Sportverba­nd Makkabi Deutschlan­d hatte eine vollständi­ge Aufklärung gefordert. „Es wird genau zu beobachten sein, ob die Vorfälle vom Verein, den beteiligte­n Verbänden und der Polizei vollumfäng­lich aufgearbei­tet werden“, schrieb der in Frankfurt sitzende Verband. Zugleich hatte der Verband die Zivilcoura­ge einiger Berliner Fans gelobt, die „sich klar gegen das antisemiti­sche Verhalten ausgesproc­hen“hätten.

„Wir haben alles getan, um diese Person zu entfernen“Dirk Zingler Union-präsident

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