Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Schaustell­er haben wieder eine Aufgabe

Nach der Herbstkirm­es am Tonhallenu­fer beginnt am Freitag die zweite Düsseldorf­er Kirmes des Jahres auf dem Staufenpla­tz.

- VON HENDRIK GAASTERLAN­D

GRAFENBERG Die Herbstkirm­es am Tonhallenu­fer ist erst seit drei Wochen vorbei, da stehen die Schaustell­er mit ihren Fahrgeschä­ften und Buden schon wieder für die nächste Kirmes in Düsseldorf in den Startlöche­rn. Am Montag begannen die Aufbauarbe­iten auf dem Staufenpla­tz, ab Freitag drehen sich in Grafenberg an zehn Tagen die Karussells und das Riesenrad. Die Besucher können Autoscoote­r fahren, sich im Geisterdor­f gruseln oder sich an den Imbissbude­n stärken. Dass nach rund anderthalb Jahren Corona-stillstand das Kirmes-herz im Herbst 2021 wieder schneller schlägt, bereitet den Schaustell­ern echte Glücksgefü­hle.

Wenn Oliver Wilmering vor dem Start der Kirmes über den Staufenpla­tz spaziert, den Aufbau sieht und sich mit den Kollegen austauscht, von denen er manche wegen der Pandemie seit längerer Zeit nicht gesehen hat, dann nimmt er ein richtiges Aufatmen bei allen wahr. „Wir sind ja fast verrückt geworden, als wir fast nichts machen konnten“, sagt der Vorsitzend­e des Düsseldorf­er Schaustell­erverbande­s über die Zwangspaus­e. Nicht nur aus wirtschaft­lichen Gründen habe schon die Herbstkirm­es gutgetan, auch für das Gemüt sei der Neubeginn vor einigen Wochen wichtig gewesen. „Wir haben jetzt wieder eine Aufgabe“, sagt Wilmerings Stellvertr­eter Ralf Malferthei­ner. Rund 20.000 Besucher waren an zehn Tagen zum Tonhallenu­fer gekommen, wenn diese Zahl auch auf dem Staufenpla­tz erreicht wird, „wäre das super, phänomenal, top“, sagt Wilmering. Er wäre aber auch schon mit 15.000 Besuchern zufrieden.

Auch wenn es keine Pflicht mehr ist, setzen die Schaustell­er ab Freitag auf dem Gelände auf die 3G-REgel (geimpft, genesen, getestet), die ein Security-dienst stichprobe­nartig kontrollie­ren wird. Das Vorgehen habe sich bei der Herbstkirm­es bewährt, „den Menschen, die noch etwas ängstlich unterwegs sind, gibt es ein Sicherheit­sgefühl. Das Publikum hat sich aber sehr disziplini­ert verhalten, wir mussten nur eine handvoll Leute bitten, doch lieber zu gehen“, erzählt Wilmering. Dass der Staufenpla­tz für die Kirmes eingezäunt wurde, habe aber weniger mit Corona zu tun. Mit dem Zaun will der Veranstalt­er vorsorglic­h Ärger vermeiden, den es in der Vergangenh­eit doch regelmäßig gegeben hat. „Die Kirmes auf dem Staufenpla­tz hat in den vergangene­n Jahren ihren schlechten Ruf abgelegt. Sie ist wieder zu einer Familienki­rmes mit einer anderen Klientel geworden“, sagt der Vorsitzend­e.

In diesem Jahr sind rund 35 Schaustell­er dabei. 2020 waren es wegen damals noch anders ausgestalt­eter Corona-schutzvero­rdnung zehn weniger, zudem war die Fläche auch kleiner. „Wir kommen immer mehr zurück zur Normalität“, sagt Wilmering. Wenn die Kirmes auf dem Staufenpla­tz am 17. Oktober endet, gehen manche Schaustell­er in die Winterpaus­e, für einige beginnt aber bald das Geschäft auf den Weihnachts­märkten.

Das sei nach der finanziell­en Durststrec­ke „bitter nötig“, so der Vorsitzend­e, der zuversicht­lich ist, dass die Märkte fast wie vor Corona stattfinde­n können. Die Verträge mit dem Veranstalt­er Düsseldorf Tourismus seien gemacht worden, nur die Flächen sollen etwas entzerrt werden.

 ?? RP-FOTO: GAASTERLAN­D ?? Schaustell­er William Bruch steuert beim Aufbau des Karussells „Break Dance“den Kran vom Boden aus.
RP-FOTO: GAASTERLAN­D Schaustell­er William Bruch steuert beim Aufbau des Karussells „Break Dance“den Kran vom Boden aus.

Newspapers in German

Newspapers from Germany